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Zeitliche und räumliche Verteilung von Mikroplastik in der Tiefe des Nordatlantiks (2000 m) in Relation zur Umweltfaktoren und Konzentrationen persistenter organischer Schadstoffe (POPs)
Antragstellerin
Professorin Dr. Joanna J. Waniek
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 526143355
In diesem Projekt haben wir drei Hypothesen formuliert: H1) Regionale Unterschiede werden durch unterschiedliche vorherrschende Transportwege und Polymerzusammensetzungen innerhalb der Mikroplastikflüsse verursacht. H2) Es gibt einen Gradienten der Mikroplastikflüsse von Süden nach Norden, wobei die Mikroplastikflüsse in nördlicheren Gebieten aufgrund höherer biologischer Produktionsraten zunehmen, und schließlich H3) Die ähnlichen Transportmechanismen für POPs und Mikroplastik aus der Atmosphäre in die Tiefsee werden durch eine positive Korrelation von POPs und Mikroplastikhäufigkeiten in Sinkstofffallenproben belegt. Unser Ziel ist es, die Häufigkeit von Mikroplastik und seine Polymere-Zusammensetzung in Sedimentfallenproben im Hinblick auf saisonale, jährliche und regionale Muster (H1) zu untersuchen. Dazu verwenden wir Sinkstofffallenproben von verschiedenen Langzeitstationen L1 (Kiel276), L2, L3, BATS und NB. Dies wird saisonale und jährliche Muster aufzeigen und zusätzlich zur zeitlichen Auflösung die räumliche Verteilung von Mikroplastik innerhalb der 2000 m Tiefe des Nordatlantiks liefern. Anhand der zeitlich aufgelösten Mikroplastikhäufigkeiten in Verbindung mit den verfügbaren Daten über Strömungen und Partikel-, lithogene und biogene Flüsse werden die Transportwege und potenziellen Quellen von Mikroplastik bewertet. Darüber hinaus wird ein Vergleich der Mikroplastikhäufigkeit in Sinkstofffallenproben mit Umweltparametern und dem natürlichen Partikelfluss und seinen Komponenten (H2) durchgeführt. Da Mikroplastik im dringenden Verdacht steht, als Vektor für toxische Substanzen zu fungieren und hohe Konzentrationen von persistente organische Schadstoffe (POP) über die Ozeane zu transportieren, bietet die Auswertung der Mikroplastik- und POP-Flüsse in der atlantischen Tiefsee eine wertvolle Gelegenheit, diese Eigenschaft für die Tiefsee zu klären (H3). Aufgrund der großen Anzahl potenzieller POP-Substanzen, die in sinkendem Material nachweisbar sind, wurden Substanzen ausgewählt, die in Umweltproben noch vorhanden sind, wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), chlorierte Diphenyle (PCB) und Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Kanada
Mitverantwortliche
Dr. Ralf-Dieter Prien; Professor Dr. Detlef Eckart Schulz-Bull
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Uta Desy Elisabeth Passow