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Philosophie der Alltagssprache und Phänomenologie. Positionen der Forschung

Antragsteller Dr. Diego D' Angelo
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 526190814
 
In den letzten Jahren ist in den philosophischen Debatten immer lauter das Bedürfnis ausgesprochen worden, die klassische Unterteilung in analytische und kontinentale Philosophie zu überwinden. Dabei werden englischsprachige Traditionen, die sich vorwiegend unter dem Einfluss von Gottlob Frege, Rudolf Carnap und Ludwig Wittgenstein entwickelt haben, hauptsächlich europäischen Traditionen gegenübergestellt, die sich auf den deutschen Idealismus, die Phänomenologie und die Kritische Theorie u.a. beziehen. Das Projekt möchte einen Beitrag leisten, auf methodologischer Ebene beide Traditionen ins Gespräch zu bringen. Dabei zielt die anvisierte Vernetzung junger ForscherInnen darauf, die Verbindung von Phänomenologie und Philosophie der Alltagssprache im Hinblick auf die Frage zu untersuchen, ob und wie die zwei Methoden sich gegenseitig befruchten können und ggf. ob unüberbrückbare Spannungen bestehen bleiben müssen. Historisch hat es seit den Anfängen beider Traditionen mehrere Berührungspunkte und Gesprächsversuche gegeben. Systematisch liegt die Vermutung nahe, dass eine Analyse der alltäglichen Sprache und eine Beschreibung der erlebten Erfahrung einander nicht ausschließen, sondern in einen fruchtbaren Dialog gebracht werden können. Es geht also darum, Spannungen und Gemeinsamkeiten der beiden Methoden der Philosophie in einer kooperativen Arbeitsweise zu thematisieren. Das Forschungsvorhaben besteht hauptsächlich in zwei Zielen. Zum einen geht das phänomenologische Philosophieren häufig, allerdings auf eine zumeist methodologisch unreflektierte Weise, von einer Analyse der Verwendungsweise von Wörtern aus, welche dann zu einer Sachanalyse führt. Das hier dargestellte Projekt möchte dementsprechend den methodologischen Status dieser Vorgehensweise untersuchen. Zum anderen mündet die Philosophie der Alltagssprache in eine – bei verschiedenen AutorInnen unterschiedlich geartete – Sachanalyse, die oft aber nicht ausgeführt wird: Im Rahmen des Netzwerkes soll geklärt werden, ob die Phänomenologie ebendiese anvisierte Sachanaylse liefern kann. Dies soll dadurch erfolgen, dass eine Kartographie heutiger Forschungspositionen anhand von vier sachlichen Themen entwickelt wird: Die heuristische Rolle der Sprache; die Rolle der Sprache in der Theoriebildung; die formierende Rolle der Sprache; und die performative Rolle der Sprache.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Dr. Charlotte Gauvry
 
 

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