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Zwischen Kirche und Universität. Katholische Studenten im Deutschen Reich (1866-1914)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5261966
 
Daß sich moderne Wissenschaft und bekennender Katholizismus ausschlössen, gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zu den Grundüberzeugungen an deutschen Universitäten. Wer sich im Heiligen evangelischen Reich deutscher Nation (Adolf Stoecker) nicht zur Einheit von Thron, Nation und protestantischem Altar bekannte, hatte es schwer, zum Gipfel wissenschaftlicher Wertschätzung, dem universitären Lehrstuhl vorzustoßen. Katholiken und Juden litten auf diesem Weg, für Sozialisten und Frauen war er unpassierbar. Wie sich katholische Studenten (und die noch wenigen Studentinnen) mit der protestantischen Wertedominanz an den deutschen Universitäten und mit dem Spannungsverhältnis zwischen Katholizismus und moderner Wissenschaft auseinandersetzten, soll in dem Projekt untersucht werden. Im Mittelpunkt werden die katholischen Studenten- und Akademikerverbände stehen, denn an ihnen läßt sich analysieren, wie im katholischen Milieu nach Vermittlung zwischen den Geltungsansprüchen der katholischen Kirche und der Wissenschaft gesucht wurde. Gefragt wird auch, ob im Organisationsverhalten und in den Wertekatalogen katholischer Gebildeter eine Annäherung an die Sozialfigur des protestantisch-nationalen Bildungsbürgers stattfand. Das Projekt verspricht also Erkenntnisse sowohl für die Katholizismus- und die Universitätsforschung als auch für die Bürgertums- und Nationsforschung, und es wird erstmals eine Gesamtdarstellung katholischer Studenten- und Akademikerverbände im Kaiserreich bieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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