Detailseite
Projekt Druckansicht

Phylogenetische Rekonstruktion rezenter Cerviden mit Hilfe molekulargenetischer Merkmale

Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5262560
 
Die Systematik der Cerviden hat die Zoologie und Paläontologiehauptsächlich auf der Basis von Geweihmerkmalen fast 200 Jahre beschäftigt. Hier liegt jetzt ein neuer Ansatz vor, anhand molekulargenetischer Merkmale die genetischen Distanzen und die Phylogenese der Cerviden darzustellen. Als Outgroups dienen einige Rinderrassen mit bekannter Zuchtgeschichte. Die Erkenntnisse über die schon intensiv untersuchten Rinder ermöglichen eine fundierte Diskussion der hier zu erwarteten Ergebnisse.Ziel ist es, die bestehende Merkmalssystematik der Cerviden durch die Ergebnisse einer umfassenden molekulargenetischen Analyse zu vervollkommnen. Bisher gibt es zur Systematik nur teilweise molekulargenetische Ergänzungen.Zur Erhebung molekulargenetischer Daten werden PCR-amplifizierte DNA-Fragmente über die "double-strand conformation analysis" sequenzierten Allelen zugeordnet. Dabei werden Genorte mitochondrialer und expremierter Loci der Kern-DNA analysiert, Punktmutationen festgestellt und die Variabilität der Genorte zwischen und innerhalb der Gruppen ermittelt. Für die computergestützte phylogenetische Auswertung sollen partiell neue Wege beschritten werden, um methodische Schwierigkeiten bei der Interpretation von Merkmalen durch die Berücksichtigung stratigraphischer Information aufdecken zu können. Dabei werden die beiden genetischen Datensets und die Ergebnisse der morphologisch-paläontologischen Untersuchung getrennt mit den gängigen Algorithmen ("Distance"-Methode, "Minimum evolution", "Distance Measures", "Maximum Likelihood" - Methode, "Maximum Parsimony" - Methode u.a.) verrechnet und phylogenetische bzw. cladogenetische Bäume erstellt. Durch die Gegenüberstellung der Bäume werden Erkenntnisse über die Phylogenie der Cerviden, aber auch über die Anwendbarkeit verschiedener molekularer und statistischer Methoden gewonnen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Paläontologie und Molekulargenetik soll beispielhaft eine umfassende phylogenetische Rekonstruktion pleistozäner und rezenter Cerviden erreicht werden, die morphologische und molekulargenetische Daten berücksichtigt. (p)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung