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Corpus Paracelsisticum. Band I: Der Frühparacelsismus: Erster Teil

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5262930
 
Vorgelegt wird als erster Teil eines mehrbändigen Werkes die Edition ausgewählter Dokumente, im wensentlichen Briefe und Widmungsschreiben, maßgeblicher Vertreter und Propagatoren des frühen Paracelsismus (um 1560). Damit gelingt zum ersten Mal eine ebenso doxographische wie wissenschafts- und sozialgeschichtliche Erschließung der Konstitutionsphase einer bis ins 18. Jahrhundert äußerst einflußreichen, ebenso naturkundlich wie religiös inspirierten Reformbewegung in ihren kulturellen Verflechtungen und diskursiven Zusammenhängen. Die Texte werden philologisch-kritisch in ihrem Überlieferungszusammenhang dokumentiert, ggf. zweisprachig, d.h. mit einer Übersetzung aus dem Lateinischen dargeboten, außerdem mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die bisher dunkler Zonen der deutschen, ja auch der europäischen Kulturgeschichte erhellen. Diese Erläuterungen umfassen einen Zeilenkommentar sowie jeweils ausführliche, auch bibliographisch ergiebige Biogramme der Autoren und der angesprochenen Adressaten des In- und Auslands (darunter z.B. Cosimo von Medici), soweit wie möglich auch der sonst erwähnten historischen Personen. In das Kommentarwerk sind die Ergebnisse weitläufiger Recherchen eingearbeitet, welche im Leitfaden der kontroversen Paracelsus-Rezeption den wissenschaftlichen Pluralismus, aber auch die conciliatorischen Strömungen des späteren 16. Jahrhunderts sichtbar machen und in sozialen Konfigurationen verankern. Im Mittelpunkt stehen zunächst erste Spuren der Paracelsus-Rezeption (u.a. bei G.J. Rheticus), dann vor allem das umfangreiche zweisprachige Corpus (1560 ff.) des Basler Arztes Adam von Bodenstein. Ihm folgen ausgewählte Zeugnisse der Ärzte, Naturphilosophen und paracelsistisch orientierten Publizisten Alexander von Suchtem, Valentius des Retiis, Valentinus Antrapassus, Chrostophorus Pithopoeius, auch des Nürnberger Stadtarztes Heinrich Wolff, dies alles ergänzt durch anonyme Schriften. Der Band wird eingeleitet von einer ausführlichen Darstellung des frühen Paracelsismus und seiner späteren Ausstrahlung, enthaltend auch die bibliographische Dokumentation des europäischen Forschungsstandes. Dazu kommen Zusammenfassungen zu jedem Autorcorpus sowie mehrer Register.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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