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Molekulargenetische Untersuchungen bei Patienten mit QT-Syndrom

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 1996 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5264194
 
Das angeborene Syndrom der verlängerten QT-Zeit (QT-Syndrom; LQTS, "long QT syndrome") ist in den letzten Jahren als eine genetisch heterogene Erkrankung von kardialen Ionenkanälen definiert worden. Mutationen in Genen auf den Chromosomen 11 (LQT1), 7 (LQT2), 3 (LQT3) und 21 (LQT5) führen zu Funktionsänderungen von Ionenkanaluntereinheiten, die eine Verlängerung des Aktionspotentials bedingen und damit die Repolarisationsstörungen im Oberflächen-EKG der Patienten erklären können. In vitro-Expressionsstudien der mutanten Ionenkanäle legen nahe, daß den LQT3-Formen eine verzögerte Aktivierung oder inkomplette Inaktivierung des Na+-Kanals, den LQT1-, LQT2- und LQT5-Formen eine Reduzierung der funktionellen K+-Kanäle (quantitativ über Haploinsuffizienz [Nonsense-Mutationen] oder qualitativ über einen dominant negativen Effekt [Missense-Mutationen] zugrunde liegen. Die Kenntnis der pathophysiologischen Grundlagen der einzelnen LQTS-Formen birgt die Möglichkeit einer spezifischen, antiarrhythmischen Therapie in sich. Erste Studien mit Natriumkanal-Blockern (Mexiletin, Lidocain) bei Patienten mit LQT3 oder Kaliumkanal-Öffnern bei Patienten mit LQT1 oder LQT2 zeigen eine Normalisierung des EKG-Phänotypes. Prospektive Studien, ob eine derartige genotyp-spezifizierte Therapie Einfluß auf die Prognose der LQT-Unterform hat, stehen aus.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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