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Steuerungsprozesse und die Rolle der Chemosynthese bei der Entwicklung einer Biozönose im submarinen gasohydrothermalen System im Devon von Marokko

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5264208
 
Bei der Erforschung des Meeresbodens hatte man in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche heiße submarine Quellen ("vents") und Austritte von Methan ("cold seeps") in der Tiefsee entdeckt. Diese Stellen sind oft von Lebensgemeinschaften umgeben, die aus fremdartigen Organismen bestehen und sich weitgehend unabhängig vom photosynthetischen Kreislauf der Biosphäre entwickeln. Sie beziehen ihre Energie aus den chemischen Stoffen der hydrothermalen Lösungen oder aus den Kohlenwasserstoffen. Es gibt aber auch eine gasohydrothermale Aktivität am Meeresboden, sogar im flachem Wasser, wo Hydrothermen Methan und andere Gase führen. Sie kommen in vulkanisch aktiven Bereichen der Erdkruste; ihre plattentektonischen Rahmenbedingungen sind allerdings meistens anders als die von klassischen "hot vents" oder "cold seeps". Im vorgeschlagenen Projekt soll eine Biozönose aus einem gasohydrothermalen "vent" aus dem Devon von Marokko untersucht werden. Sie gehört zu den wenigen paar vent-Lebensgemeinschaften, die im Paläozoikums entdeckt wurden. Diese Biozönose entwickelte sich in einem komplexen, submarinen hydrothermalen System, das episodisch auch methanreiche Lösungen führte. Es ist geplant, anhand der geochemischen, sedimentologischen, paläontologischen und paläoökologischen Daten die Struktur dieser Biozönose zu rekonstruieren und die Zusammenhänge mit den Hydrothermen sowie die Rolle der Chemosynthese zu klären. Dieses Projekt zielt außerdem auf die Steuerungsprozesse der begleitenden, intensiven Karbonatproduktion, die zur Entstehung von großen Mud Mound-Strukturen geführt hatte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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