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Vorurteile und Anthropologie in der Literatur der deutschen Aufklärung

Antragsteller Professor Dr. Manfred Beetz (†)
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 1998 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5464958
 
Gegenüber der Privilegierung einer Sozial- und Motivgeschichte des Vorurteils im Erstantrag fokussiert das Projekt nun die Bedeutung der anthropologischen Wende für die Entwicklung der Vorurteilsdiskussion. Dieser bewegt sich in vier in unterschiedlichem Maß anthropologisch geprägten Argumentationsräumen: Stand, ganzer Mensch, Fremdheit, Geschichte. Begriffsbasierte Verwendungsformen des Vorurteils verlieren zugunsten von diskursiven Formen der Kontextualisierung in der Spätaufklärung zunehmend an Bedeutung. Die anthropologische Wende fördert diesen Prozeß der Diskursivierung der Vorurteilsdiskussion entscheidend. Nachdem bisher begriffsbasierte (didaktisch-kritische und rehabilitierende) Formen des Vorurteilsdiskurses vollständig und die diskursiven Formen der Literarisierung und Transformierung zu großen Teilen aufgearbeitet wurden, schließt sich nun die Analyse der noch ausstehenden Transformierungsformen (in Reiseberichten und Popularphilosophie) und der Instrumentalisierung des Vorurteilsbegriffs (als restringierende kontextualisierte Verwendungsform im Sinne eines Erwartungsbegriffs) an. Diese beiden Formen des Vorurteilsdiskurses sollen im Hinblick auf die Rezeption anthropologischer Argumentationsmuster sowie auf ihre Funktion im Prozeß der Selbstaufklärung abschließend untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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