Detailseite
Das Satirische in Juvenals Satiren
Antragstellerin
Professorin Dr. Christine Schmitz
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5267806
Das spezifisch Satirische in den Gedichten Juvenals, die den End- und Höhepunkt der römischen Verssatire bilden, ist bisher weder in der Juvenal- noch in der Satireforschung angemessen gewürdigt worden. Nach methodischen Erwägungen zur Stellung der Satiren Juvenals im Spannungsfeld von "satura" und Satire widmet sich der erste Teil der satirischen Inszenierung der Wirklichkeit und dem Selbstverständnis des Satirikers. Den Hauptteil der Arbeit bildet dann die Untersuchung der Techniken satirischer Darstellung. Das Spektrum der satirischen Verfahren Juvenals reicht von der Umformung vorgeprägter Modelle der mythologischen und literarischen Tradition und der Anverwandlung traditioneller Elemente anderer Gattungen (vor allem der Tragödie, des Epos und der Liebeselegie) bis zur Entfaltung satirischer Wirkung im einzelnen Wort (z.B. Deminutiva, klangliche Äquivalenzen). Als charakteristische Kategorien der satirischen Sprach- und Darstellungskunst Juvenals erweisen sich ferner Formen der gesuchten Inkongruenz, decouvrierende Techniken sowie Reduktion und Übertreibung als komplementäre Formen satirischer Verzerrung. Die satirischen Techniken werden jedoch nicht um ihrer selbst willen eingesetzt, sondern bilden das Instrument des Satirikers, der durch die Art seiner literarischen Präsentation das jeweilige Objekt unmittelbar der satirischen Kritik preisgibt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen