Detailseite
Kunst am Hofe der Anjou-Durazzo. Der Bildhauer Antonio Baboccio (1351 - ca. 1423)
Antragsteller
Dr. Nicolas Bock
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5268208
Die Herrschaft der Anjou-Durazzo in Neapel brachte nach längerer Zeit interner Streitigkeiten eine erneute Blüte von Kunst und Kultur im süditalienischen Königreich hervor. Von Hof und Adel wurden wieder Paläste und Kirchen errichtet und aufwendige Grabmäler im Stil der Internationalen Gotik zur Verherrlichung der Geschlechter und ihrer Macht gestiftet. Führender Künstler war A. Baccocio, von dem signierte und datierte Werke allerdings nur aus seinem 50. bis 70. Lebensjahr erhalten sind. Durch den Verlust der Anjou-Archive im Zweiten Weltkrieg sind quellenkundliche Forschungen zu seiner Person so gut wie unmöglich geworden. Eine herrkömmliche Künstlermonographie kam deshalb nie zustande. Vor diesem Hintergrund versucht die vorliegende Arbeit, seine besondere Leistung aus den gesicherten und dem ihm zugeschriebenen Werken zu beschreiben und in ihrer Bedeutung für die beginnende Renaissance in Süditalien zu würdigen. Dafür werden neben der kunstgeschichtlichen Rekonstruktion seines Oeuvres auch Methoden der Epigraphik, Genealogie, Paläographie und Rechtsgeschichte benutzt, um seine führende Position, aber auch Ursprung und Wirkung seiner Werke herauszuarbeiten. Ein Werkverzeichnis ist die Grundlage für alle Ergebnisse. Es zeigt sich, daß in dieser Übergangsepoche zwischen Gotik und Renaissance das Königreich Neapel ein bislang völlig unterschätztes Zentrum war, das wesentlich zur Genese der neuen Formensprache beigetragen hat.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen