Detailseite
Projekt Druckansicht

Einfluss von invertebraten Carnivoren, Bythotrephes longimanus und Leptodora kindtii auf die Populationsdynamik von herbivoren Crustaceen

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5268940
 
Eine der größten Lücken im Verständnis des "klassischen" Nahrungsnetzes in Seen ist die Rolle der invertebraten Räuber. Dies gilt insbesondere für die carnivoren Cladoceren Leptodora kindtii und Bythotrephes longinanus, die in allen großen Seen Mitteleuropas vorkommen und die Hauptnahrungsquelle der größeren planktivoren Fische stellen. Aus letzterem wurde gefolgert, daß a) ein hoher Fraßdruck der Fische auf den carnivoren Cladoceren lastet, und b) daß diese darum keinen Einfluß auf die Populationsdynamik der herbivoren Zooplankter in Seen haben. Durch neuere Untersuchungen müssen beide Schlußfolgerungen in Frage gestellt werden, mit der Folge, daß noch völlig unklar ist, wie stark, und unter welchen Umständen die invertebraten Räuber der großen Voralpenseen in der Lage sind, das herbivore Zooplankton zu kontrollieren. Diese Fragen sollen durch eine Kombination von Freiland-Datenerhebungen, und Mesokosmos- und Laborexperimente bearbeitet werden. Die Interaktion zwischen herbivoren und carnivoren Crustaceen wird u.a. von induzierten Verteidigungsstrategien bzw. -strukturen der herbivoren Crustaceen abhängen. Deshalb soll neben dem Einfluß der Raubcladoceren auf die Abundanz ihrer Beuteorganismen auch der Einfluß auf deren Morphologie untersucht werden. Dies wird wichtige Hinweise auf Kosten und Nutzen der verschiedenen Verteidigungsstrategien, und deren Bedeutung für die Populationsdynamik der Beuteorganismen liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung