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Solidarität im Sozialversicherungsstaat. Zur Solidaritätsbereitschaft der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5269622
 
Das Thema dieser Arbeit ist die wohlfahrtsstaatliche Solidarität, genauer: die Solidaritätsbereitschaft von Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung. "Solidarität" ist - vertraut man verbreiteten Zeitdiagnosen - eine schwindende Ressource. Kulturelle und strukturelle Veränderungen auf der Ebene der Wertorientierungen stützen die These, daß die soziale Solidarität einem schleichenden Erosionsprozeß ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund scheinen solidarisch finanzierte Leistungen des Wohlfahrtsstaates der Gefahr einer Delegitimierung ausgesetzt, weil sie nicht mehr den dominanten Interessen- und Wertorientierungen ihrer (nur) am eigenen Nutzen orientierten Adressaten entsprechen. Ob sich entsprechende Entsolidarisierungsprozesse beabachten lassen, wird hier am Beispiel der Gesetzlichen Krankenversicherung nachgegangen. Auf der Basis qualitativer Interviews werden die Wahrnehmungen, Interpretationen und Handlungsorientierungen der Versicherten im Hinblick auf ihre Solidaritätsbereitschaft in der Gesetzlichen Krankenversicherung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, daß Solidaritätsbereitschaft(en) in einem sehr hohen Maße vorhanden sind. Die sehr deutliche Bereitschaft zur Solidarität im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung ist dabei auf die vielschichtige Kombination unterschiedlicher Interessenmotive und Wertüberzeugungen zurückzuführen. Dabei erweisen sich vor allem stark generalisierte Reziprozitätsvorstellungen sowie Gerechtigkeitsnormen als geeignet, Solidaritätsbereitschaften zu erzeugen und zu erhalten.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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