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Ausgrabungen in Tall Misrife/Qatna

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2000 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5269686
 
Die Ausgrabungen auf dem Ruinenhügel von Tall Misrife (Westsyrien), dem alten Qatna, sind Teil eines im Jahr 1999 aus der Taufe gehobenen internationalen Projektes, an dem die Universitäten Tübingen und Udine sowie die Antikendirektorin Damaskus beteiligt sind. Qatna war in der Altsyrischen Zeit (1. Hälfte des 2. Jtsds. v.Chr.) neben Aleppo das bedeutendste Königtum und Handelszentrum Syriens. Der Ruinenhügel von Misrife beherbergt mit einer Fläche von 100 ha die größte bekannte bronzezeitliche Stadtanlage Westsyriens. Das politische und ökonomische Zentrum der Stadt war der Palast, der in den Jahren 1924 bis 1929 von dem französischen Archäologen Du Mesnil du Buisson bereits teilweise ausgegraben worden war. Aufgrund des damaligen methodischen Standards bei Ausgrabungen sind die Beschreibungen und der publizierte Plan des Gebäudes nach heutigem wissenschaftlichen Verständnis völlig unzureichend. Weder der Grundriß dieses wahrscheinlich größten bronzezeitlichen Palastes Syriens noch seine genauere Datierung sind bekannt. Aus diesem Grund hat das deutsche Team des internationalen Projektes neue Ausgrabungen im Westteil des Palastes aufgenommen. In der Vorkampagne des Jahres 1999 konnten bereits fünf der schon früher ausgegrabenen Räume des Palastes lokalisiert und ihr Architekturbefund ausschnitthaft dokumentiert werden. Es ließen sich vier Nutzungsphasen unterscheiden, die zeitlich von der Mittleren Bronzezeit (ca. 2000 - 1600 v.Chr.) bis zur Späten Bronzezeit (ca. 1600 - 1200 v.Chr.) anzusetzen sind. Auf der Grundlage dieser vorläufigen Ergebnisse ließ sich eine detaillierte Strategie für die zukünftigen Grabungen erarbeiten, die die vollständige architektonische Aufdeckung des Gebäudes, dessen exakte Datierung, eine funktionale Analyse der zahlreichen Räume und die Bestimmung der soziopolitischen Bedeutung des Palastes zum Ziel hat.Die Arbeiten der Vorkampagne 1999 des deutschen Teams in Tall Misrife/Qatna sind mit einmaligen Sondermitteln der Universität Tübingen gefördert worden, die aus einem neu eingerichteten Programm stammen, welches sich zum Ziel gesetzt hat, durch eine einjährige Anschubfinanzierung Projekten die Möglichkeit zu verschaffen, eine aussichtsreiche Bewerbung um externe Drittmittel auf der Basis von substantiellen Vorarbeiten zu lancieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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