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Selbsthilfe und Selbsthilfeförderung im ländlichen Afrika

Antragsteller Dr. Peter Merten
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 1993 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5270031
 
Zu Selbsthilfe kommt es nur dann, wenn die Betroffenen "wissen, was sie eigentlich wollen"; zu entwicklungsrelevanter Selbsthilfe nur dann, wenn die Betroffenen eigene Entwicklungs-Vorstellungen haben. Das wichtigste Feld von Hilfe zur Selbsthilfe, oder von Selbsthilfeförderung, liegt deshalb oft in der Förderung endogener Entwicklungsvorstellungen. Die Arbeit zeichnet ein Selbsthilfe-Projekt in Sigualand in Tansania nach, das der Autor seit 1988 betreut. Dabei wurde von Ibrahim Athumani, einem Lehrer und Heiler, gemeinsam mit Bewohnern des Dorfes Sindeni in Sigualand ein Buch geschrieben, in dem ein Modell für die zukünftige Entwicklung der Sigua-Gesellschaft vorgestellt wird. Dies Modell basiert auf der traditionellen Kultur der Sigua und propagiert einen anderen Umgang mit der Zeit, mit der Natur, mit dem Alter, mit den Ahnen. Die vorliegende Arbeit stellt dieses Buch aus Sigualand vor, skizziert seinen Entstehungszusammenhang, und setzt sich dabei intensiv mit Kultur und Entwicklung der Sigua-Gesellschaft auseinander. Das "Feuer von Siai" spielt eine wichtige Rolle in der Mythologie der Sigua und der benachbarten Sambara; es bildete, um 1740, den Ausgangspunkt eines tiefgreifenden sozialen Umbruchs. Seit 1999 haben die traditionellen Heiler der Sigua und einiger Nachbargesellschaften das "Feuer von Siai" erneut entfacht - im vergangenen Jahr fand die Zeremonie im Dorf der Sindeni statt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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