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Geochemie von Sedimentkernen aus dem westlichen Marmara-Meer/Türkei zur Rekonstruktion der spätpleistozänen und holozänen ozeanographischen Entwicklung (M 44/1)

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5271176
 
Das Marmarameer stellt ein intrakontinentales Nebenmeer zwischen Schwarzem Meer und Agäis dar, mit denen es durch flache Schwellen (Dardanellen, ca. 65 m tief; Bosporus, ca. 35 m tief) verbunden ist. Quartäre Meeresspiegelschwankungen haben aufgrund dieser speziellen ozeanographischen Situation mehrfach zum Wechsel zwischen limnisch-brackischen und marinen Verhältnissen geführt. Untersuchungen entsprechender Sedimente aus dem tiefen Marmarameer mit dem Ziel der Rekonstruktion der Ablagerungsbedingungen fehlen bisher ebenso wie die genaue Datierung der spätpleistozänen und holozänen Wechsel. Diese Fragestellungen bilden daher einen Schwerpunkt. Grundlage hierfür ist, daß mögliche sekundäre Mineralbildungen bzw. Alterationen erfaßt und von der primären Zusammensetzung der Sedimente abgegrenzt werden. Die Probenwässer der Sedimente aus dem tiefen Marmarameer sind durch hohe Methankonzentrationen gekennzeichnet. Entlang aktiver Störungen kommt es sogar zu Gasaustritten am Meeresboden. Chemische Reaktionen des Methans mit Porenwassersulfat führen zur anaeroben Methanoxidation und zur Präzipitation von u.a. Fe-Sulfiden und Karbonaten. Dadurch wird der primäre Feststoffhaushalt der Sedimente verändert. Ein weiteres Arbeitsziel ist daher die geochemische Barbeitung der Boden- und Porenwasserproben sowie die Modellierung der entsprechenden Reaktionen zur Klärung der Prozesse und der Herkunft der Gase.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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