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Überkritische Strömung im Kali Gandaki Tal
Antragsteller
Professor Dr. Joseph Egger
Fachliche Zuordnung
Physik und Chemie der Atmosphäre
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5271884
Das Talwindsystem des Kali Gandaki Tals, das sich von der Grenze zwischen Nepal und Tibet tief eingeschnitten nach Süden erstreckt, ist in seinen Grundzügen im Rahmen einer Messkampagne erfasst worden, die im Herbst 1998 vom Meteorologischen Institut der Universität München (MIM) durchgeführt wurde. Dabei wurden vor allem Windgeschwindigkeiten mit Hilfe von Pilotierungen bestimmt. Das Windsystem ist dadurch ausgezeichnet, dass sich untertags nördlich vom Durchbruch des Flusses durch die Himalajakette ein Taleinwind mit extrem hohen Geschwindigkeiten einstellt, während der nächtliche Talauswind nur ganz schwach ausgeprägt ist. Es gelang darüber hinaus, die Beobachtungen mit Hilfe eines mesoskaligen Modells zu simulieren. Diese Rechnungen legen nahe, dass die starken Taleinwinde Teil einer überkritischen Strömung sind. Sollte diese Aussage des Modells zutreffen, so hat die Feldkampagne von 1998 ein Ergebnis geliefert, das in seiner Bedeutung weit über den lokalen Rahmen hinausreicht. Bisher ist kein atmosphärisches Strömungssystem bekannt, bei dem jeden Tag das Eintreten einer überkritischen Strömung erwartet und somit auch studiert werden kann. Ein Nachweis dieser Strömungsform kann nur durch eine kombinierte Beobachtung von Temperatur, Druck und Wind erbracht werden. Entsprechend soll die Kampagne von 1998 wiederholt werden, wobei aber nun zusätzlich zu den Pilotierungen zwei ferngesteuerte Messplattformen zum Einsatz kommen, um Vertikalprofile der potentiellen Temperatur zu erhalten. Anhand der Profile von Potentieller Temperatur und Windgeschwindigkeit lässt sich der Nachweis einer überkritischen Strömung erbringen. Ferner lässt sich so die Dynamik der kräftigen Aufwärtsströmung in Richtung Tibet verstehen, die nördlich der Starkwindzone gefunden wurde.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen