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Form und Bedeutung in Englischen Komposita: Die Rolle der Prosodie

Antragsteller Professor Dr. Ingo Plag
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527200619
 
Ein bekanntes Problem bei der Untersuchung von zweigliedrigen Komposita im Englischen ist die variable Betonung: auf der ersten Konstituente oder auf der zweiten. Zum Beispiel, haben Óxford Street und ópera singer Linksbetonung, während Oxford Róad und summer dréss rechtsbetont sind. Verschiedene Autoren haben versucht, Regeln zu formulieren, um die beschriebenen Muster zu erklären. Eine Vielzahl empirischer Arbeiten hat jedoch in jüngerer Zeit gezeigt, dass die Kompositabetonung nicht durch deterministische Regeln gesteuert wird, sondern probabilistisch von der Verteilung der Eigenschaften anderer Komposita im mentalen Lexikon des Sprechers abhängt, wobei Faktoren wie Informativität, Analogie, Semantik, Lexikalisierung und Länge eine Rolle spielen. Trotz dieses erweiterten Verständnisses gibt es immer noch keine Erklärung dafür, wie diese Effekte entstehen. In diesem Projekt soll diese Lücke geschlossen werden, indem untersucht wird, inwieweit die Theorie des diskriminativen Lernens die beobachteten Muster erklären kann. Wir stellen die Hypothese auf, dass Betonungsmuster durch die Assoziation von Form und Bedeutung in einem Prozess des diskriminativen Lernens entstehen. Wir werden diese Hypothese testen mit Hilfe computergestützter Modellierung großer Mengen von Sprachdaten im Rahmen des vorgeschlagenen Modells des Diskriminativen Lexikons. Durch die Überprüfung der Hypothese, dass ein solcher allgemeiner Assoziationsmechanismus scheinbar unterschiedliche Effekte erklären kann, wird das Projekt einen wichtigen Beitrag zur linguistischen Theorienbildung leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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