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Übertragung des Sol-Gel-Verfahrens in das Ammonosystem zur Erzeugung von Polyazanen als Vorläufer für nitridische und carbonitridische Stoffsysteme
Antragsteller
Professor Dr. Martin Jansen
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5272448
Der Sol-Gel-Prozeß stellt eine wertvolle Synthesemethode zur Erzeugung von Haupt- und Übergangsmetalloxiden dar. Die vielseitige Anwendbarkeit des Verfahrens, seine einfache Durchführbarkeit und die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten der polymeren Vorstufen sind die wesentlichen Vorteile dieser Technik. Mit zunehmendem Interesse an nichtoxidischen Feststoffen steigt der Bedarf an Methoden zur Darstellung solcher Werkstoffe. Ziel dieses Projektes ist es, die Sol-Gel-Technik in das Ammonosystem zu übertragen. Damit sollen die genannten Vorteile zur Herstellung nitridischer und carbonitridischer Stoffsysteme, die über klassische Festkörperreaktionen nicht zugänglich sind, ausgenutzt werden. Im Rahmen dieses Projektes werden Elemente der III. und IV. Hauptgruppe mit solchen der IV. bis VII. Nebengruppe über Stickstoffbrücken verknüpft. Durch Coammonolyse zweier verschiedener Elementamide wird ein homogenes Polymer nitridoverbrückter Metalle erzeugt, das anschließend durch thermische Behandlung in nitridische oder carbonitridische Festkörper überführt werden kann. In den ersten beiden Antragszeiträumen konnte die Übertragbarkeit der Sol-Gel-Synthesen auf das Ammonosystem grundsätzlich nachgewiesen werden. Die erhaltenen nitridischen Keramiken waren häufig partiell in die jeweiligen binären Komponenten zerfallen. Deshalb soll neben der Ausweitung auf weitere ternäre und/oder quaternäre nitridische Systeme mit Haupt- und Nebengruppenelementen ermittelt werden, ob dies auf eine intrinsische Instabilität der ternären Nitride oder auf die Synthesemethode zurückzuführen ist. Dazu sollen die Ammonolysegeschwindigkeiten der Ausgangsamide noch feiner aufeinander eingestellt werden und zum Vergleich ternäre Nitride derselben Zusammensetzung über eigens zu synthetisierende Einkomponentenvorläufer hergestellt werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme