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Die Mätresse, der Fürst und die Macht. Christina Wilhelmina von Grävenitz und die höfische Gesellschaft.
Antragstellerin
Sybille Oßwald-Bargende
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5273068
Die Schrift beschäftigt sich mit einem Thema, das bislang in der neueren Forschung über die absolutistischen Höfe weitgehend ausgeklammert blieb, obwohl die Mätresse nach dem Diktum von Norbert Elias eine zentrale Position in der höfischen Gesellschaft einnahm.Die Fallstudie ist drei theoretischen Positionen verpflichtet: 1. Max Webers Machtdefinition, 2. Norbert Elias´ Figurationsanalyse, 3. der Geschlechtergeschichte. Aus einer umfassenden Analyse von Handlungsspielraum und Interaktionsweise der Mätresse im Kontext des komplexen und spannungsgeladenen Beziehungsgeflechtes des Hofes folgt dabei die Erkenntnis, daß es zwar nicht im Ermessen der Mätresse lag, selbst Macht im Sinne Max Webers auszuüben, wohl aber, die der Hofgesellschaft immanenten Möglichkeiten (wie Gunst- und Gnadenbezeugungen sowie Intrigen) geschickt auszuschöpfen, um Einfluss auf die Macht (d. i. der Fürst) zu nehmen. Die Studie bricht nachhaltig mit Mythen und Legenden, die sich auch in der Historiographie um das Phänomen der Mätresse rankten, und trägt zu einem weitergehenden Verständnis der höfischen Gesellschaft bei.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
