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König David. Eine strukturelle Analyse des Textes aus der Hebräischen Bibel und seiner Wiederaufnahme im Roman des 20. Jahrhudnerts
Antragstellerin
Pia Eckstein
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5273206
In dieser Arbeit wird die literarische Struktur der biblischen König-David-Geschichte mit ihren konstituierenden Kennzeichen - Ambiguität und Autoreflexivität - festgehalten, und deren Wiederaufnahme und Reflexion im Roman des 20. Jahrhunderts untersucht. Im Gegensatz zu vielen Analysen der Königs-David-Geschichte, geht meine Arbeit streng literaturwissenschaftlich vor; außerliterarische Themata, selbst wenn sie zum Phänomen 'Bibel' gehören, bleiben unberücksichtigt. Der biblische Text verweigert sich einer Festlegung auf eine eindeutige Aussage. Das bedeutet, daß er mit Verfahren arbeitet, die in der Moderne zum Ziel literarischer Werke geworden sind. Damit sind für die weitere Untersuchung auch nur jene Romane interessant, die der Struktur ihrer Quelle und dem Anspruch einer modernen Poetik gerecht werden. Es bleibt neben Heyms König-David-Bericht (München, 1972) noch Hellers Roman God knows (New York), 1984). Die Romane führen vor, wie ein Text aus einem anderen schöpft und auf dessen Strukturen reagiert, wie sich die Linearität der zeitlichen Abfolge auflöst und eine wechselseitige Bereicherung der Texte entsteht. Ob die literarischen Verfahren und ihre Funktionen, die heute dominant sind, zur Zeit der Textentstehung ebenfalls die Lektüre beherrschten, wird sich nicht mehr klären lassen. Doch innerhalb des evolutionierenden literarischen Systems sind es diese Verfahren, die dem Bibltext heute zu seiner Rezeption und der literarischen Auseinandersetzung mit ihm verhelfen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
