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Szenographien. Theatralität als Kategorie der Literaturwissenschaft

Antragsteller Professor Dr. Gerhard Neumann (†)
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5273232
 
Mit dem Argument, Theater sei mehr und anders als nur der aufgeführte dramatische Text, begründete die Theaterwissenschaft einst ihre Sezession aus dem Verbund der Philologien. Doch neuere Text-, Literatur- und Kulturtheorien der (Post-)Moderne haben Theatralität auch als grundlegende Kategorie des sprachlichen Geschehens selbst geltend gemacht, die unweigerlich ins Spiel kommt, sobald Sprache als Praxis der Bedeutungsproduktion ernstgenommen wird. Ihre eigentliche Szene hat die Sprache demnach in sich selbst: Sie wird nicht erst auf Schaubühnen theatral, sondern ist als Sprache theatrales Geschehen - eine inszenatorische Praxis der Herstellung von sozialem Sinn, an der die fiktiven Rollenspiele der Literatur ebenso teilhaben wie die Rituale des öffentlichen Lebens, die in jeder Gesellschaft konsolidierend wirksamen Zeremonien. - Der vorliegende Band nimmt in vier Kapiteln diese verschiedenen Szenen der Sprache in den Blick und stellt dazu paradigmatische Konzepte aus der jüngeren Literatur- und Kulturtheorie vor. Sie befassen sich mit Tesnière, Barthes, Derrida, Iser, Wagner, Nietzsche, Bachtin, Blumenberg, Leiris, Geertz, Turner, Lacan und Legendre. In diesem Spannungsfeld wird Theatralität als eine Kategorie mit kulturanthropologischer Dimension greifbar.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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