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Sozio-ökonomische Transformationen, kommunikative Praktiken und indigene Grammatiken: eine Untersuchung der aktuellen Entwicklungen im Yukatekischen Maya

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527419415
 
Die aktuellen sozioökonomischen Entwicklungen beeinflussen das Verhalten der Sprecher (kommunikative Praktiken und Einstellungen), was wiederum den Sprachwandel beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund zielt dieses Projekt darauf ab, Veränderungen in indigenen/Minderheitensprachen zu verstehen, die von aktuellen gesellschaftlichen Prozessen hervorgerufen werden können. Wir untersuchen das Yukatekische Maya, eine indigene Sprache Mexikos. Als Sprache mit einer großen Bevölkerung bietet Yukatekisch die Möglichkeit, eine Vielzahl von Sprachsituationen zu untersuchen, die verschiedene Szenarien im Zusammenhang mit Sprachbedrohung darstellen: Gebiete mit geringer Dichte an indigener Bevölkerung, Migration in städtische Zentren, externe Migration, Bildungskontexte usw. Anhand von soziologischen Interviews und soziolinguistischen Techniken werden aktuelle Veränderungen in der Kommunikationspraxis untersucht. Anhand von Feldexperimenten sollen zentrale Entwicklungen in der Grammatik beschrieben werden, die interessante Variationsmuster aufweisen: (a) auf der phonologischen Ebene werden wir die Interaktion von lexikalischen Tönen und Grenztönen sowie die Variation bei Prozessen der Coda-Abschwächung untersuchen; (b) auf der morphosyntaktischen Ebene werden wir Entwicklungen in der Syntax von nominalen Klassifikatoren und die Verwendung von aspektuellen Auxiliarien untersuchen. Die Variation in diesen Bereichen wird vor dem Hintergrund allgemeiner Prozesse ausgewertet, die für diese Sprachsituationen häufig berichtet wurden: Phänomene, die die Lernbarkeit bestimmter Sprachstrukturen erhöhen, Veränderungen, die zu Variabilität führen, Umstrukturierungsprozesse und Fälle von Transfer. Auf der Grundlage dieser Datenerhebungen und der Kombination von Wissen aus der Linguistik, der Soziolinguistik und den Sozialwissenschaften sollen Modelle über die Verhältnisse zwischen linguistischen, soziolinguistischen und sozialen Variablen erstellt werden, die anhand der Daten geprüft bzw. verglichen werden. Das erwartete Ergebnis trägt zu unserem Verständnis aktueller Entwicklungen in Gesellschaft und Sprache bei und bietet Instrumente zur Erfassung der Sprachbedrohung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Mexiko
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Privatdozentin Dr. Barbara Blaha Degler Pfeiler; Dr. Ricardo López Santillán
 
 

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