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Dimensionen seelischer Gewalt in pädagogischen Settings. Theoretische Bestimmungen und empirische Analysen.

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527490401
 
In pädagogischen Settings kommt es häufig zu seelischer Gewalt, die von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften gegenüber Kindern und Jugendlichen ausgeübt wird. Eine Erforschung des Phänomens ist von hoher Relevanz, da das Erfahren von seelischer Gewalt weitgehende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben kann. In der derzeitigen Kampagne des Kinderschutzbundes „Gewalt ist mehr als du denkst“ zeigt sich die Aktualität und Brisanz des Themas ebenso, wie die Diffusität hinsichtlich der Frage, wer die Deutungshoheit darüber hat, was in pädagogischen Settings eine Form von Gewalt darstellt. Zu dem Phänomen der seelischen Gewalt gibt es bislang kaum etablierte theoretische Bestimmungen, da die vereinzelten Auseinandersetzungen im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs bislang noch nicht systematisch aufeinander bezogen wurden. Dieses Desiderat soll über das hier beantragte Netzwerk bearbeitet werden. Das interdisziplinär ausgerichtete Netzwerk soll dazu beitragen, verschiedene Dimensionen des Phänomens seelische Gewalt herauszuarbeiten, und zu einer Theoriebildung beitragen. Durch die Einbeziehung von verschiedenen theoretischen und methodischen Zugängen versprechen wir uns, bislang unbekannte Spannungsfelder offenzulegen. Es werden drei Schwerpunkte in den Blick genommen: 1. (Vorhandene) normative Positionierungen, 2. Formen seelischer Gewalt und 3. Professionstheoretische Perspektiven (und Einordnungen). Das in den Erziehungswissenschaften verortete Netzwerk strebt eine interdisziplinäre Auseinandersetzung an. Daher sind u.a. Forscher_innen aus der Sozialen Arbeit, der Sozialpsychologie, den Rechtswissenschaften, der Sozialphilosophie, der Sonderpädagogik, der Schulpädagogik sowie der Soziologie beteiligt. Die Mitglieder des Netzwerks verfügen über Forschungserfahrung zu seelischer Gewalt oder verwandten Themen. Durch verschiedene Formate, z.B. gemeinsame Auswertungen von bereits vorhandenen Datensätzen im Rahmen von Kleingruppen sowie Austausch mit (inter-)nationalen Expert_innen, sollen die Mitglieder des Netzwerks sowohl auf theoretischer als auch empirischer Ebene neue Erkenntnisse gewinnen. Diese sollen im Rahmen einer special issue einer erziehungswissenschaftlichen Fachzeitschrift sowie durch weitere Publikationen und Konferenzbeiträge wieder in bestehende Diskurse eingebracht werden. Darüber hinaus ermöglichen die gewählten Formate auch die Weiterqualifizierung und Vernetzung der Mitglieder, die sich überwiegend in der Promotions- bzw. Post-Doc-Phase befinden.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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