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Narrative Theorie des historischen Wissens: Konzeptionelle und methodologische Möglichkeiten zum Umgang mit der widersprüchlichen Vergangenheit.

Antragstellerin Dr. Olena Mishalova, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527615740
 
Grundlegende Prinzipien eines demokratischen Rechtsstaates werden nach allgemeiner Überzeugung durch die Kraft des Rechts gewährleistet. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu analysieren, ob die narrative Theorie des historischen Wissens auch eine Grundlage für die Entwicklung der Demokratie und soziokultureller (historischer und religiöser) Versöhnung bilden kann. Narrative Toleranz als Grundstruktur kultureller Toleranz hat eine weitreichende grundlegende Bedeutung für die Stützung und Weiterentwicklung des Konzepts der modernen demokratischen Gesellschaft in der informationsorientierten globalisierten Welt. Wir müssen narratives tolerantes Denken genauso ausarbeiten und entwickeln wie kritisches Denken. Narrative Toleranz beruht im Wesentlichen auf der Idee des philosophischen Pluralismus, der eine der Hauptgrundlagen der Demokratie im Allgemeinen darstellt. Die Weiterentwicklung der narrativen Toleranz sowie der narrativen Theorie der Geschichte in der Geschichts- und Sozialphilosophie liefert uns effektive methodologische Instrumente für die Arbeit mit (oft widersprüchlichen) historischen Informationen auch unter den Bedingungen der modernen hybriden Kriege. Das Forschungsprojekt hat die folgenden drei Hauptforschungsziele: 1. Die modernen narrativen Theorien des historischen Wissens zu untersuchen, die von amerikanischen und europäischen Philosophen wie Arthur Danto, Hayden White, Leon Goldstein, Paul Roth und Chris Lorenz formuliert wurden, im Hinblick auf ihre Errungenschaften in der Suche nach rationalen Gründen für die Analyse des historischen Wissen unter den gleichen Bedingungen, die für wissenschaftliches Wissen gelten. 2. Einen Begriff der narrativen Toleranz als Grundstruktur kultureller Toleranz auf der Grundlage von Paul Roths Theorie der Pluralität der Vergangenheiten zu erarbeiten. 3. Die methodologischen Möglichkeiten der narrativen Theorie des historischen Wissens für die erfolgreiche Lösung und Prävention langwieriger politischer und soziokultureller Konflikte aufzuzeigen. Zu den praktischen Zielen des Projekts gehören: 1. Die Ergebnisse der Projektuntersuchung auf dem Forschungskolloquium “Logic and Epistemology” am Institut für Philosophie I der Ruhr-Universität Bochum vorzustellen und zu diskutieren. 2. Eine Reihe von wesentlichen wissenschaftlichen Papers in englischer Sprache vorzubereiten und sie bei internationalen philosophischen Zeitschriften einzureichen, mit der Perspektive, dass diese Arbeiten eine Grundlage für eine umfassende Forschungsmonographie über die Philosophie der Geschichte bilden können. 3. Einen speziellen Kurs zur Geschichtsphilosophie für ukrainische und deutsche Masterstudierende zu entwickeln, mit dem Ziel, ein gemeinsames Bildungsumfeld für die Zusammenarbeit und den Austausch wissenschaftlicher Ideen zu schaffen.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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