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Räumliche Stratifizierung lokaler Arbeitsmärkte und ökonomische Mobilität

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527633267
 
Ökonomische Chancen sind sehr ungleich verteilt. Eine neuere Literatur hat gezeigt, dass der Standort bis hinunter auf die Ebene der Nachbarschaften einen starken Einfluss auf die Aufstiegsmobilität hat. Doch die Mechanismen – warum manche Orte wirtschaftliche Möglichkeiten bieten und andere nicht – bleiben schwer fassbar. Zwei mögliche Erklärungen sind die Struktur des lokalen Arbeitsmarktes und die Qualität lokaler sozialer Netzwerke. Aus der Perspektive eines einzelnen Arbeitnehmers wird die räumliche Struktur des lokalen Arbeitsmarktes zu einem großen Teil durch die Zugänglichkeit von Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb des lokalen Arbeitsmarktes bestimmt. Dies wird wiederum entscheidend vom sozialen Netzwerk einer Person, aber auch vom Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und den genauen Wohnort innerhalb einer Region beeinflusst. Aus diesen Gründen ist das Hauptthema unseres Projekts das Verständnis der räumlichen Stratifizierung lokaler Arbeitsmärkte und ihrer Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Wir verwenden hierfür einen neuen georeferenzierten Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Matching-Datensatz für Deutschland für die Jahre 2000 bis 2021, den wir mit verschiedenen anderen georeferenzierten Datenquellen kombinieren. Unser Projekt ist in drei Teile gegliedert, die jeweils die Rolle von Unternehmen, sozialen Netzwerken und Wohnungen für Arbeitsmarktchancen untersuchen. In Teil 1 konzentrieren wir uns auf die Rolle der Arbeitgeber bei der Bereitstellung wirtschaftlicher Möglichkeiten für junge Arbeitnehmer. Zur Identifikation nutzen wir die unterschiedliche Arbeitgebererreichbarkeit durch den Ausbau des schienengebundenen ÖPNV. In Teil 2 untersuchen wir die Bedeutung lokaler sozialer Netzwerke für räumliche Unterschiede in ökonomischen Chancen. Dazu werden wir die exogene Zuordnung von Antragsteller*innen für Sozialwohnungen zu verschiedenen Gebäuden durch die örtlichen Wohnungsämter und die daraus resultierende unterschiedliche Exposition gegenüber Mitbewohnern mit höherem und niedrigerem Einkommen nutzen. In Teil 3 ist es unser Ziel, neuartige Beweise dafür zu liefern, wie die Verfügbarkeit von Wohnraum mit den Arbeitsmarktchancen interagiert. Zu diesem Zweck planen wir, die Auswirkungen des neuen Flächenangebots aufgrund der Schließung von Militärstützpunkten in vielen deutschen Städten nach dem Ende des Kalten Krieges auf die Arbeitsmarktergebnisse, die räumliche Verteilung der Wirtschaftstätigkeit und die Möglichkeiten innerhalb dieser Städte zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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