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Dynamik des Antarktischen Eischildes im frühen Miozän

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527665272
 
Die Hauptziele des vorgeschlagenen Projekts bestehen darin, verfügbare Rekonstruktionen des Meeresspiegels/Eisvolumens aus dem frühen Miozän kritisch zu testen, qualitativ hochwertige quantitative Schätzungen der Schwankungen des antarktischen Eisschildes zu generieren und somit ein mechanistisches Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse und Mechanismen zu erlangen, die zur Eisschilddynamik im frühen Miozän führten. Darüber hinaus soll getestet werden, ob die sich verändernde Topographie des antarktischen Kontinents negative Auswirkungen auf das "Fassungsvermögen" des AIS im frühen Miozän hatte; was zu einem noch dynamischeren AIS im Vergleich zum späten Oligozän geführt haben könnte. Diese Ziele sollen durch die Generierung von Proxy-Daten für ein bestimmtes Zeitintervall des frühen Miozäns (19.722–17.533 Ma) erreicht werden. Die zu erstellenden Proxy-Datensätze basieren auf der Geochemie benthischer Foraminiferen (Mg/Ca und stabile Isotope) um Änderungen im Delta18O Signal des Meerwassers (Delta18Osw) zu rekonstruieren - ein Proxy für das kontinentale Eisvolumen. Diese Daten sollen anhand von Sedimenten des Kerns U1406 (IODP Expedition 342, westlicher Nordatlantik) generiert werden und zielen darauf ab, die Dynamik und Entwicklung von obliquitätsgesteuerten Schwankungen des antarktischen Eisschildes zu dokumentieren und zu verstehen. Die Bereitstellung dieser Informationen soll einen detaillierten Einblick in die Entwicklung der Kryosphäre für ein kritisches Intervall der känozoischen Klimaentwicklung (das dynamische Klima des frühen Miozäns) ermöglichen. Darüber hinaus sollen die generierten Daten einen differenzierten Vergleich der den Glazial-/Interglazialzyklen zugrundeliegenden Mechanismen zweier grundlegend verschiedener Abschnitte der Erdgeschichte in Bezug auf ihre klimatischen Prozesse ermöglichen: dem unipolar vereisten frühen Miozän und dem bipolar vereisten späten Pleistozän. Zusammenfassend sollen im Rahmen des vorgeschlagenen Projektes die folgenden Fragen beantwortet werden: (1) Wie hoch war die Variabilität des Eisvolumens/Meeresspiegels im frühen Miozän? (2) Hat die sich entwickelnde Topographie des antarktischen Kontinents zu einem dynamischeren AIS geführt? (3) ist die Amplitude der glazialen/interglazialen Delta18Osw-Änderungen zwischen einem unipolaren und einem bipolaren Klimasystem vergleichbar? Und (4) inwieweit sind Eisschilde aus dem frühen Miozän mit denen aus dem Pleistozän vergleichbar?
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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