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Politische Theatralität. Inszenierungsformen der Herrschaft im ägyptischen Königtum

Antragsteller Professor Dr. Jan Assmann (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 1996 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5277226
 
Politische und religiöse Quellen in Ägypten wurden bisher vor allem - aufführungstechnisch - unter rituellen und magischen und - konzeptionell - unter historischen, literarischen oder theologischen Gesichtspunkten untersucht. Dagegen wurde die "Zurschaustellung " von Themen und Motiven (für Dritte) mit allen ihren Implikationen und Folgen einer Veränderung herkömmlicher oder eigentlicher Bedeutungen des zu Schauenden ignoriert. Die gravierenden Unterscheidungen und Entwicklungen religiöser und politische Befunde hinsichtlich der theatralen Kategorien der Wahrnehmung, Authentizität, Performanz, Inszenierung und Verkörperung ermöglichen für die spätere Interpretation die Formulierung eines ungemein fruchtbaren Spannungsfeldes zwischen rituellen und magischen Aufführungsbedingungen auf der einen Seite und schauspielerischen Aufführungsbedingungen auf der anderen Seite. Die Arbeit mit den theatralen Kategorien ermöglicht die Einsicht in Bedingungen, die zum einen bis zu einem gewissen Grad Ritual und Zauber zugrunde liegen, und die zum anderen aber das Fehlen des Theaters als solchem im pharaonischen Ägypten zu verantworten habe; insbesondere aber ermöglichen sie die Formulierung der Kriterien, die einer Herausbildung dieser vor allem auf das Schauen fixierten Aufführungsform generell zugrunde liegen oder umgekehrt im Wege stehen. Ausgehend von Ritualen für den ägyptischen König (Besänftigungsrituale) und unter Berücksichtigung für spezifische Fragestellungen besonders geeigneter religiöser Befunde sollen die Effizienz der theatralen Kategorien für die Analyse der ägyptischen Quellen einerseits und die Aussagekraft der ägyptischen Quellen für die Definition der mittels dieser Kategorien beschriebenen Begriffe Theater, Ritual und Zauber andererseits geprüft werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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