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Hybridisierung der Medizin: Asiatische Konzepte in westlichen Ländern

Antragsteller Professor Dr. Gunnar Stollberg (†)
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5277564
 
Kein "clash of civilizations", sondern eine unauffällige Hybridisierung traditionellen chinesischen und indischen medizinischen Wissens und seiner Praktiken mit dem westlichen Wissen und seinen Praktiken hat im Verlauf der letzten ca. 15 Jahre in Westeuropa und den USA stattgefunden. Auf unspektakulärem Wege sind asiatische Wissensformen neben heterodoxe medizinische Konzepte getreten, die aus der europäischen Wissenstradition stammen: neben die Homöopathie, die Anthroposophie etc.. Insofern werden durch die neuen Wissensformen und Praktiken die heterodoxen Bestandteile des Medizinsystems ausgedehnt, wird das System insgesamt "hybridisiert".In diesem Projekt sollen westeuropäische Vermittlungs- und Praxisformen der chinesischen und der indischen Medizin daraufhin untersucht werden, wie sie mit dem hier dominierenden schulmedizinischen Wissen vermischt werden: ob aus der europäischen Lehre des asiatischen neue Formen medizinischen Wissens entstehen, ob es bestimmte, nach Krankheitsarten, den Wünschen von Patienten und Patientinnen etc. differenzierte ärztliche Verhaltensweisen gibt, schulmedizinische mit heterodoxen Praktiken zu vermischen, sie sequentiell zu gebrauchen etc.. In der ersten, hier beantragten Phase des Projekts soll es um die Hybridisierung medizinischen Wissens und der entsprechenden Praktiken in Deutschland gehen. In einer zweiten Projektphase soll vergleichend die Hybridisierung der Medizin in Großbritannien untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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