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Produktiver Dissens in Gruppen: Divergenz als Möglichkeit zur Überwindung der Dominanz geteilter Informationen bei Gruppendiskussionen und Gruppenentscheidungen
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Schulz-Hardt
Mitantragsteller
Professor Dr. Felix Brodbeck
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5277630
In insgesamt fünf Experimenten soll untersucht werden, ob mit ansteigender Divergenz individueller Entscheidungspräferenzen eine stärkere Berücksichtigung ungeteilter Informationen und somit bessere Entscheidungen (Lösung von "hidden profiles") einhergehen (Exp. 1). Drei stringent ableitbare Moderatorvariablen, nämlich Aufgabentyp (Urteilen vs. Problemlösen, Exp. 2), Entscheidungsregel (Konsens- vs. Mehrheitsentscheidung, Exp. 3) und informationale Unterstützung (gegeben vs. nicht gegeben, Exp.4), durch die der Divergenzeffekt verstärkt bzw. substituiert wird, sollen überprüft werden. Schließlich soll untersucht werden, ob künstliche, d.h. durch die Diskussionsprozedur "Advokatensystem" hervorgerufene Divergenz dieselbe produktive Wirkung besitzt wie genuine, durch die individuellen Präferenzen bedingte Divergenz (Exp. 5).Die Ergebnisse der vier Experimente sind von theoretischer Bedeutung, weil sie die Erweiterung der bisher als unzureichend einzustufenden Erklärungsansätze defizitärer Informationsverarbeitung bei Gruppenentscheidungen ermöglichen. Ihre praktische Bedeutung besteht vor allem darin, daß alle untersuchten Faktoren bestimmte Anwendungsmethoden implizieren, durch die die Nutzung verteilter Informationen, etwa in Expertengruppen oder in Entscheidungsgremien, meßbar optimiert werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Beteiligte Personen
Professor Dr. Dieter Frey; Professor Dr. Tobias Greitemeyer