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Produktiver Dissens in Gruppen: Divergenz als Möglichkeit zur Überwindung der Dominanz geteilter Informationen bei Gruppendiskussionen und Gruppenentscheidungen

Mitantragsteller Professor Dr. Felix Brodbeck
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5277630
 
In insgesamt fünf Experimenten soll untersucht werden, ob mit ansteigender Divergenz individueller Entscheidungspräferenzen eine stärkere Berücksichtigung ungeteilter Informationen und somit bessere Entscheidungen (Lösung von "hidden profiles") einhergehen (Exp. 1). Drei stringent ableitbare Moderatorvariablen, nämlich Aufgabentyp (Urteilen vs. Problemlösen, Exp. 2), Entscheidungsregel (Konsens- vs. Mehrheitsentscheidung, Exp. 3) und informationale Unterstützung (gegeben vs. nicht gegeben, Exp.4), durch die der Divergenzeffekt verstärkt bzw. substituiert wird, sollen überprüft werden. Schließlich soll untersucht werden, ob künstliche, d.h. durch die Diskussionsprozedur "Advokatensystem" hervorgerufene Divergenz dieselbe produktive Wirkung besitzt wie genuine, durch die individuellen Präferenzen bedingte Divergenz (Exp. 5).Die Ergebnisse der vier Experimente sind von theoretischer Bedeutung, weil sie die Erweiterung der bisher als unzureichend einzustufenden Erklärungsansätze defizitärer Informationsverarbeitung bei Gruppenentscheidungen ermöglichen. Ihre praktische Bedeutung besteht vor allem darin, daß alle untersuchten Faktoren bestimmte Anwendungsmethoden implizieren, durch die die Nutzung verteilter Informationen, etwa in Expertengruppen oder in Entscheidungsgremien, meßbar optimiert werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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