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Entwicklung subjektiver Gesundheit vor dem Hintergrund der Zunahme höherer Schulabschlüsse - Eine gender- und altersgruppendifferenzierte Analyse struktureller, psychosozialer und verhaltens-bezogener Einflussfaktoren von 1994 bis 2019

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527794863
 
Angesichts der demografischen Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen Zunahme chronisch-degenerativer Erkrankungen wird ein steigender gesundheitlicher Versorgungs-bedarf prognostiziert. Auf der anderen Seite kann vor dem Hintergrund der Zunahme höherer Schulabschlüsse postuliert werden, dass auch der Anteil an Personen mit gesundheitsförderlichen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Verhaltensweisen stetig zunimmt. Bislang liegen jedoch erst wenige empirische Studien vor, die die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Entwicklungen analysiert haben. Das geplante medizinsoziologische Forschungsprojekt setzt hier an und untersucht die Auswirkungen der Zunahme höherer Schulbildung auf die zeitliche Entwicklung der subjektiven Gesundheit und gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Deutschland. Die Datengrundlage bildet primär das Sozioökonomische Panel (SOEP) der Jahre 1994 bis 2019, ergänzend werden repräsentative Daten des Robert Koch-Instituts (GSTEL03 bzw. GEDA) der Jahre 2003 bis 2019 herangezogen. Den Untersuchungsrahmen bilden die drei medizinsoziologischen Erklärungsansätze für die Entstehung sozial verursachter gesundheitlicher Ungleichheit, die strukturelle, psychosoziale sowie verhaltensbezogene Einflussfaktoren in den Mittelpunkt rücken. Aufbauend auf einem gender- und alterskohortenspezifischen Untersuchungsansatz, der auf die drei Altersgruppen 30-49, 50-64 sowie 65-79 Jahre fokussiert, untersucht das Projekt die folgenden Forschungsfragen: 1. Welche Auswirkungen hat der Trend zu höherer Schulbildung auf die Entwicklung der subjektiven Gesundheit? 2. Verringern oder vergrößern sich bildungsbezogene gesundheitliche Ungleichheiten über die Zeit? 3. Wie entwickelt sich die gesundheitliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern? Das geplante Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, in welche Richtung sich der medizinische und präventive Versorgungsbedarf zukünftig entwickeln wird. Die Studie liefert zudem Erkenntnisse darüber, wie erfolgreich bisherige Maßnahmen zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit gewesen sind und welche Anstrengungen zukünftig notwendig erscheinen, um dem Ziel der gesundheitlichen Chancengleichheit näher zu kommen. Über die Beschreibung hinaus zielt das geplante Projekt darauf, einen Beitrag zur Erklärung von Gesundheitstrends zu leisten, indem die Bedeutung höherer Schulabschlüsse und die mit ihr verbundenen Veränderungen von strukturellen, psychosozialen sowie verhaltensbezogenen Faktoren untersucht werden. Gender- und alterskohortenspezifische Analysen sollen dazu bei-tragen, lebensweltnahe Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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