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Pathogenitätsrelevante Genregionen der Immundefizienzviren
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Cichutek
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 1996 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5278540
Um die pathogenen Mechanismen bzw. genetischen Determinanten der erworbenen Immunschwäche (AIDS) zu definieren, haben sich Simiane Immundefizienzvirus-Infektionen mit SIVagm in Afrikanischen grünen Meerkatzen (AGM, Chlorocebus) und in Schweinsaffen (NEM, Macaca nemestrina) als wichtige Modellsysteme erwiesen. Das erste Ziel des beantragten Gesamtprojektes beinhaltet die Herstellung und anschließende Charakterisierung von Hybrid-Lentiviren mit Genomfragmenten des akut-pathogenen SIVsmm-Pbj der Schopfmangabe (Cercocebus atys) im genomischen Hintergrund des apathogenen SIVagm 3mc bzw. des simianes AIDS (SAIDS) auslösenden SIVagm 9063mc. Dabei sollen sowohl genetische Determinanten des Virus als auch molekulare Mechanismen der Zellaktivierung untersucht werden, die zur akuten bzw. progressiven Depletion von CD4+ T-Lymphozyten bzw. der Induktion des simianen AIDS beitragen. Die Fähigkeit, bestimmte Zielzellen zu infizieren, hängt sowohl von der Genetik und damit biologischen Aktivität des entsprechenden Lentivirus als auch von der Verfügbarkeit des richtigen Korezeptors ab. Daher soll die Korezeptorverteilung in verschiedenen CD4-positiven Zelltypen und die Korezeptornutzung von Virusisolaten aus Kurzzeit- und Langzeit-SIVagminfizierten Affen bestimmt werden. Da das apathogene SIVagm3mc im Gegensatz zu dem moderat pathogenen SIVagm9063mc den Korezeptor CXCR4 nicht erkennen kann, wollen wir durch die Herstellung einer SIVagm3-Variante mit Spezifität für CD4/CXCR4positiven Zellen den Beitrag der modifizierten Korezeptornutzung am Infektions- bzw. ggfs. Pathogeneseprozess charakterisieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Egbert Flory