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Differenzierung ohne Gesellschaft. Umstellung eines soziologischen Konzepts

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5278758
 
Die Differenzierungstheorie liefert das zentrale sozialwissenschaftliche Konzept für die Entstehung und die aktuelle Grundstruktur moderner Gesellschaften. Diese sind durch das Auseinandertreten verschiedener Ordnungen und Sphären charakterisiert: Politik, Ökonomie, Wissenschaft, Recht, Religion, Kunst und Erotik. Im ersten Teil der Arbeit werden die zur Differenzierung relevanten Theorien einer kritischen Sichtung unterzogen. Es geht mir dabei um eine handlungstheoretische Ausarbeitung dieses bisher systemtheoretisch geprägten Konzepts. In Anlehnung an Max Weber läßt sich dabei eine Differenzierungstheorie entwickeln, die ohne den unklaren und die üblichen Analysen beeinträchtigenden Gesellschaftsbegriff auskommt. Im zweiten Teil werden die einzelnen Sphären und Ordnungen in einer handlungstheoretischen Perspektive vorgestellt und die dabei zu berücksichtigenden Analyseaspekte eingeführt. Im dritten Teil steht die Frage nach den Ursachen und der Genese des Differenzierungsprozesses im Mittelpunkt. Historisch und kulturvergleichend werden dabei jene Bedingungen und Faktoren herausgearbeitet, die für die Entstehung des modernen Differenzierungsmusters im okzidentalen Kulturkreis ausschlaggebend waren. Wenn etwas differenziert ist, stellt sich auch notgedrungen die Frage der Integration. Teil IV führt hierzu drei Integrationsaspekte ein: Wertvermittlung, institutionelle Koordination und soziale Integration. Diese Integrationsdimensionen können in einem indifferenten Verhältnis zueinander stehen und müssen nicht, wie es der Begriff des Gesellschaftssystems unterstellt, auf eine Einheit hin konvergieren. Dabei wird deutlich, wie man die Differenzierungstheorie für die Analyse aktueller Problemlagen (z.B. die ökologische Problematik) forschungsleitend fruchtbar machen kann. Im Schlußkapitel werden die einzelnen Argumentationsfäden des Differenzierungsthemas, Theorie (Teil I und II), historische Entstehung (Teil III) und moderne Integrationsprobleme (Teil IV), zusammenführt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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