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Internationale Institutionenpolitik. Die Wahl von Entscheidungsregeln für die Meeresbodenbehörde

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5278861
 
Am Beispiel der Internationalen Meeresbodenbehörde wird untersucht, wie in der internationalen Politik wirksame und dauerhafte Institutionen eingerichtet werden. Im Mittelpunkt steht eine zentrale Frage der Verfassungstheorie: Wie werden geeignete Entscheidungsregeln gewählt, mit denen zukünftig zwischen den verschiedenen Interessen von Akteuren vermittelt werden kann? Im ersten Teil wird der Konfliktraum der Staaten bei der Schaffung einer völkerrechtlichen Nutzungsordnung für den staatsfreien Raum des Tiefseebodens analysiert, indem die wesentlichen Streitfragen und Interessen an der Nutzung des Meeresbodens aus den Äußerungen der Delegierten von 148 Staaten in den Verhandlungen zur Einrichtung des Meeresbodenregimes empirisch erfaßt werden. Im zweiten Teil wird ein Modell vorgestellt, mit dessen Hilfe die Präferenzen der Akteure bezüglich alternativer Entscheidungsregeln aus den ihren inhaltichen Interessen im Konfliktraum und den Eigenschaften verschiedener Regeln abgeleitet werden. Für die Verhandlungen werden die Regelpräferenzen aller Staaten vorhergesagt, überprüft und es wird untersucht, warum einige Staaten ein erstes Vertragswerk im Jahr 1982 ablehnten, ein zweites Vertragswerk 1994 jedoch annahmen. Mit der Einbeziehung von 180 Staaten und einer Vielzahl von Teilkonfkikten zeichnet die Studie ein realistisches Bild einer komplexen, multilateralen Verhandlungssituation und zeigt, wie auch bei unterschiedlichen Interessen und einer Vielzahl von Staaten Vereinbarungen über die Einrichtung internationaler Institutionen getroffen möglich sind.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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