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Persönlichkeitseffekte auf Statuserlangung in Gruppeninteraktionen: Eine integrative Analyse hormoneller Mechanismen und sozialer Verhaltensprozesse

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527917517
 
Der soziale Status von Personen beeinflusst vielfältige Aspekte wie deren Gesundheit, Lebenszufriedenheit und Anteil an Gruppenentscheidungen. Zwei Forschungsbereiche haben solche individuellen Unterschiede im Statuserwerb untersucht: Erstens deuten Studien zu hormonellen Mechanismen darauf hin, dass Personen mit höheren Testosteronwerten motivierter sind, einen höheren Status zu erreichen und mehr statusbezogene Verhaltensweisen zeigen. Zweitens wurden zwei zentrale soziale Verhaltensstrategien identifiziert, die Personen beim Streben nach Status anwenden: Dominanz (Anwendung von Macht, um Angst zu induzieren und den Willen durchzusetzen) und Prestige (Einsatz von Fähigkeiten, um Bewunderung und Respekt zu verdienen). Diese beiden vielversprechenden Forschungsbereiche für ein besseres Verständnis, welche Verhaltensweisen und hormonellen Mechanismen zu einer höheren Statuserlangung führen, wurden jedoch bisher nicht im Zusammenspiel untersucht – trotz theoretischer Hinweise und erster empirischer Befunde, dass sie eng miteinander verflochten sind und sich gegenseitig beeinflussen. Durch eine kombinierte Betrachtung würde der Statuserwerb besser verstanden und erklärt werden.Um diese große Lücke zu schließen, sollen in dem vorgeschlagenen Projekt sowohl hormonelle Mechanismen als auch soziale Verhaltensprozesse untersucht werden, um die Statuserlangung von Männern und Frauen in Gruppeninteraktionen zu untersuchen. Testosteronspiegel werden als ein möglicher Mediator von statusstrebenden Verhaltensweisen mit dem übergreifenden Ziel betrachtet, die bisher separierten Forschungsbereiche zu biologischen und sozialen Prozessen der Statuserlangen zu integrieren. In zwei Gruppeninteraktionsstudien werden Verhaltensweisen sowie assoziierte Persönlichkeitsmerkmale und zwischenmenschliche Wahrnehmungen neben dem Testosteronspiegel bezüglich der Statuserlangung von Männern und Frauen untersucht. In Studie 1 liegt der Schwerpunkt auf natürlich vorkommenden Testosteronanstiegen, die zuvor in herausfordernden (Gruppen-)Situationen wie Sport oder Paarungskontexten gezeigt wurden. Außerdem werden Effekte des Steroidhormons Cortisol untersucht, basierend auf früheren Befunden, dass hohe Cortisolspiegel Auswirkungen von Testosteron abschwächen. In Studie 2 wird ein Gel verabreicht, um kausale Effekte erhöhter Testosteronspiegel auf statusbezogene Verhaltensweisen und Statuserlangung zu untersuchen. Somit liefern diese beiden Studien neue Erkenntnisse über akute Testosteronschwankungen als mögliche zentrale Variable, um Zusammenhänge von statusbezogenen Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensweisen mit der Statuserlangung in Gruppensituationen zu erklären. Dieses Projekt generiert wichtige Erkenntnisse zum Zusammenspiel von hormonellen und sozialen Verhaltensprozessen im Statuserwerb bei Männern und Frauen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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