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Geomorphologische, sedimentologische und bodenkundliche Untersuchungen zur holozänen Landschaftsentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2001 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5279816
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „Becken von Persepolis“ zielte darauf ab, einen Beitrag zur jungquartären Landschaftsentwicklung des semiariden Südirans zu leisten. Hierzu wurden 12 Großprofile der oberflächennahen Beckenfüllungen sowie 20 Bodenprofile im Gelände aufgenommen und laboranalytisch gekennzeichnet. 14 Ausgewählte Sedimentlagen und Bodenhorizonte wurden mittels IRSL-, TL- und C-Datierungen altersbestimmt. Zusätzlich konnten erste Bohrungen in die Seesedimente des Bakhtegan- und des Tashk- Sees, den Endseen des Beckens abgeteuft werden. Diese Ablagerungen der als Sedimentfalle wirkenden Endseen erlaubten jedoch keine weiterführenden Erkenntnisse zu den landschaftsgeschichtlichen Entwicklungsphasen des Beckens. Andere Sedimente der Beckenfüllung kennzeichnen dagegen, dass die jungquartäre Landschaftsentwicklung im Becken von Persepolis durch mehrere Klimawechsel bestimmt wurde, die in geomorphodynamisch aktiven trockenen Phasen zur Sedimentation und Umlagerung von Lössen geführt hat. Diese für das OIS 2 (30 - 12 ka) sowie bis in das Frühholozän datierte Sedimentbildung wurde unterbrochen von Phasen der Bodenbildung unter vergleichsweise feuchteren Klimaverhältnissen, die sich in humosen, braunen oder rostfleckigen Bodenhorizonten widerspiegeln. Die ab etwa 6 ka vor heute einsetzende kontinuierliche Bodenbildung des Holozäns führte in grundwasserfernen Lagen zur Ausbildung gut entwickelter brauner Böden und in den höher gelegenen, edaphisch feuchteren Gebieten auch zu kräftigen Bt-Horizonten. Ein dem holozänen klimatischen Klimaxboden vergleichbarer fossiler Boden bildete sich vermutlich deutlich früher als OIS 2 und könnte als Markerhorizont für eine regionale Pedostratigraphie von Nutzen sein. Weitere IRSL-Datierungen liegen in Kürze vor, so dass die bisherige chronostratigraphische Einordnung der Sedimente und fossilen Böden verbessert werden kann. Neben diesen Ergebnissen wurde eine Reihe geomorphologischer Beobachtungen gemacht, die vielfachen Anreiz für weiterführende Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung im Südiran geben. Aufgrund technischer Probleme, bürokratischer Hemmnisse und der politischen Entwicklung in Afghanistan musste ein Teil der im Projekt „Becken von Persepolis“ beantragten Arbeiten verschoben und schließlich ganz aufgegeben werden. Die Kooperation mit iranischen Kollegen hat sich dennoch gefestigt, wie die Fortsetzung unserer lössstratigraphischen Arbeiten im Nordiran zeigt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Zur jungquartären Klimaentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran. Jahrestagung der DEUQUA in Bern, 7.09.2000
    M. Kehl
  • Zur jungquartären Relief-, Sediment- und Bodenentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran. 26. Jahrestagung des Deutschen Arbeitskreises für Geomorphologie in Trier, 5.10.2000
    M. Kehl
  • Paläoböden als Indikatoren der jungquartären Landschaftsentwicklung semiarider Gebiete Südirans. Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft in Wien, 5.09.2001
    M. Kehl
  • Zur jungquartären Landschaftsentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran. Jahrestagung des AK Wüstenränder, Rauischholzhausen, 30.01.01
    M. Kehl
  • On Late quaternary landscape evolution in the basin of Persepolis (Zagros mountains, Southern Iran). UDC international meeting Yazd, Iran, 25.08.02
    M. Kehl
  • Zur Chronostratigraphie jungquartärer Lösse im Becken von Persepolis/Südiran. Jahrestagung der DEUQUA in Potsdam, 27.08.2002
    A. Skowronek
  • Zur Paläopedologie und Lößstratigraphie des Jungquartärs im Becken von Persepolis/Südiran. 69. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutscher Geologen in Essen, 22.05.2002
    A. Skowronek
  • (Paläo)Böden als Indikatoren der jungquartären Landschaftsentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran. Bodenkundliches Kolloquium, Institut für Bodenkunde, 23.01.2003
    M. Kehl
  • (Paläo)Böden als Indikatoren der jungquartären Landschaftsentwicklung im Becken von Persepolis/Südiran. Geowissenschaftliches Kolloquium, Universität Würzburg, 28.01.2003
    M. Kehl
  • Jungquartäre Feinsedimente und ihre (Paläo-)Böden im Becken von Persepolis / Südiran. Sitzung des AK Wüstenränder, Rauischholzhausen, 1.02.2003
    M. Kehl
  • Zur Klimaindikation jungquartärer Paläoböden aus kalkreichen Lössen und Hangsedimenten im Becken von Persepolis/Südiran. Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, Frankfurt a.O., 4.09.2003
    M. Kehl
  • Zur Neotektonik und quartären Geomorphodynamik im Zagros Südirans. 29. Jahrestagung des DAK Geomorphologie, Bern, 2.10.2003
    M. Kehl
  • Problems of reconstructing late quaternary landscape evolution in the basin of Persepolis (Fars province). 3rd Intern. Conf. of Desertification, Kerman, 2005
    R. Baumhauer
 
 

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