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Großmacht auf Bewährung. Die Interdependenz französischer Innen- und Außenpolitik und ihre Auswirkungen auf Frankreichs Stellung im europäischen Mächtesystem 1814/15-1851/52

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5279952
 
Frankreichs innere Entwicklung und seine Stellung im europäischen Mächtesystem zwischen Restauration und Zweitem Kaiserreich sind in doppelter Hinsicht interessant: Zum einen waren Innen- und Außenpolitik stark miteinander verwoben, wobei die innenpolitische Diskussion außenpolitischer Entscheidungen in der Abgeordnetenkammer und der Presse nach der Erfahrung von Revolution, Niederlage und Restauration emotional stark aufgeladen war. Zum anderen spielte Frankreich eine wichtige Rolle in der Wiener Nachkriegsordnung: Es war der Verlierer dieses Systems, das aus seiner Niederlage in den Napoleonischen bzw. "Befreiungskriegen" entstand und dessen Basis über Jahrzehnte ein latentes antifranzösisches Ressentiment war. Dennoch bemühten sich die meisten französischen Regierungen zwischen 1814 und 1852 um eine umsichtige, auf Friedenswahrung bedachte Außenpolitik und trugen so wesentlich zur Stabilität der Wiener Nachkriegsordnung bei. Angesichts der populären Agitation einer breiten Fundamentalopposition von links und rechts im eigenen Land gegen die Verträge von Wien war die französische Diplomatie dabei allerdings zum ständigen Lavieren und Manövrieren gezwungen, um die innenpolitischen Forderungen mit den außenpolitischen Möglichkeiten des Landes zu vereinbaren. Insofern ist die Entwicklung der französischen Innen- und Außenpolitik zwischen 1814/15 und 1851/52 ein besonders spannendes Beispiel für die im 19. Jahrhundert in Europa zunehmende Demokratisierung der auswärtigen Beziehungen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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