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Rahmungen des Ankommens. Transnationale Perspektiven auf Wahrnehmungen, Politikansätze und migrantische Praktiken von Geflüchteten 2015/16 und 2022/23 im Vergleich

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Empirische Sozialforschung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528026063
 
Anhaltende Fluchtbewegungen aus verschiedenen Ländern Subsahara Afrikas, des Nahen Ostens, Asiens, Osteuropas und seit Februar 2023 insbesondere aus der Ukraine, zeigen, dass Vertreibung kein singuläres, zeitlich begrenztes Ereignis ist, sondern Teil eines fortdauernden Krisenmoments. Als Folge von bewaffneten Konflikten, Katastrophen, politischer Verfolgung oder des Klimawandels kennzeichnen Flucht und Vertreibung unsere Zeit. In den Aufnahmeländern geschieht der Umgang damit im Zeichen verwobener Wohnungs-, Energie-, Demokratie- und Sorgearbeitskrisen. Ausgehend von dem Begriff der Krise zielt das Forschungsprojekt REFRAME darauf ab, durch eine systematische Analyse und einen transnationalen Vergleich von Ankunftssituationen das Paradigma der Flüchtlingsaufnahme im politischen und diskursiven Bereich neu zu rahmen. REFRAME ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Partner Technische Universität Chemnitz (Deutschland), University College London (Großbritannien) und des Helmholtz-Zentrums für Umwelt-forschung, Leipzig (Deutschland) und basiert auf einem durch umfassende empirische Vorarbeiten fundierten Bestand wissenschaftlichen Wissens zur Ankunft und Aufnahme von Geflüchteten. Am Beispiel des Themenfelds Wohnen fokussiert REFRAME den Vergleich auf drei eng verknüpfte Themenstränge: a) Wahrnehmungen von und Diskurse zur Ankunft Geflüchteter und ihr Einfluss auf Politikansätze im Bereich des Wohnens und der Unterbringung sowie sozialen Zusammenhalt auf lokaler Ebene; b) politische Steuerung von Ankunft und Wohnen Geflüchteter, die ihr innewohnenden Konflikte und Möglichkeiten zur Stärkung der Zivilgesellschaft; sowie c) die Ko-Konstitution von Praktiken Geflüchteter und von Wohnungsmarktregimen. Das Projekt arbeitet mit vorhandenen Daten der Antragstellenden und neu zu erhebenden Daten zu Wahrnehmungen, Diskursen, Politikansätzen und Praktiken der Ankunft und Unterbringung von Geflüchteten in den Jahren 2015/16 bis 2022/23 in sieben Fallstudien in vier Ländern: Leipzig, Ibbenbüren und Dessau-Roßlau (Deutschland), London und Hastings (Großbritannien), Istanbul (Türkei) und Brescia (Italien). Die Analyse von sieben Fallstudien unterschiedlicher Größe und strukturellen Bedingungen in Europa und dem Mittleren Osten dient dazu, lokalspezifische von generellen Faktoren zu unterscheiden und ein nuanciertes Verständnis von Ankommen im Sinne des "local turn" in der aktuellen Migrationsforschung zu stärken. So trägt REFRAME dazu bei, Ankunft und Aufnahme von Geflüchteten im Hinblick auf ihre prozessuale und relationale Dimension zu thematisieren und die räumlichen und kolonialen Implikationen von Ankunft und Aufnahme sowohl in historischer, sozialer als auch emotionaler Hinsicht zu diskutieren. Es wird die theoretische Entwicklung auf diesem Gebiet vorantreiben und politische Debatten über lokal verankerte Bürgerschaftskonzepte inspirieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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