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Die Syntax von nominalen Kopulasätzen: theoretische und empirische Perspektiven

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528028407
 
Ein zentraler Aspekt von Sprache ist, dass Sätze aus einem Subjekt und einem Prädikat bestehen. Dabei sind Sätze mit Prädikaten, die auf Verben basieren, wie (1a) 'My cousin teaches'. bereits gut untersucht. Prädikate können jedoch auf Nomina basieren, wie (1b) 'My cousin is a teacher'. Hier ist das Kopulaverb "be" im Englischen notwendig, in anderen Sprachen, fällt das Verb in diesen Fällen ganz weg. Die Eigenschaften solcher nominalen Kopulasätze sind ein nach wie vor viel diskutiertes philosophisches wie linguistisches Thema: Dieses Projekt setzt sich mit den sowohl schwierigen wie erhellenden Fragen, die diese Strukturen aufwerfen, aus einer systematischen und sprachvergleichenden Perspektive zur Syntax und Semantik auseinander. Dabei wird die empirische Basis durch die Erweiterung auf bisher weniger gut erforschte Sprachen und Aspekte ausgeweitet. Die zentralen Fragen des Projektes sind: (I) Wie viele strukturelle Typen von nominalen Kopulasätzen finden wir in verschiedenen Sprachen? Ausgehend von einer traditionellen Unterscheidung von prädikativen Sätzen wie (1b) vs. Identitätssätzen wie (2) 'Stephen King is Richard Bachman! (= Richard Bachman is Stephen King)", stellt sich die Frage, wie solche Typen wie (3) 'In the dark, I thought your aunt was you! (≠ I thought you were your aunt)' zu behandeln sind, die zwar wie Identitätssätze zwei Individuen involvieren, jedoch bei Umstellung der beiden Individuen eine andere Bedeutung bekommen. Ist es Zufall, dass manche Sprache dieselbe Kopula für all diese Fälle haben, oder bedeutet dies, dass die Struktur identisch ist, trotz unterschiedlicher Bedeutungen? Auf der Basis der Symmetrie von Identität in der Logik, stellt sich die Frage, warum diese Ausdrücke in der Sprache typischerweise asymmetrisch sind. (II) Ist die Struktur der Nominalphrasen in diesen Kopulasätzen dieselbe wie in anderen Verwendungen? Was bedeutet die Antwort auf diese Frage für den kompositionalen Bedeutungsaufbau? (III) In nominalen Kopulasätzen hat die zweite Nominalphrase in manchen Fällen unerwartete Subjektseigenschaften. Während die erste Nominalphrase die typische Subjektsposition besetzt, kann die zweite in diesen Fällen die Kongruenz bestimmen ('Das Problem bin/*ist ich/*mich‘ vs. 'The problem *am/is *I/me'). Diese "Grenzfälle“" erlauben es, bestehende und konkurrierende Hypothesen über Kongruenz zu testen, um so zum Verständnis von Kongruenz und Kasuszuweisung beizutragen. Für die Sprachen, für die relevante empirischen Daten fehlen, werden diese mit kontrollierten Fragebogen unter anderem experimentell erhoben, mit bereits von den Pis erprobten Methoden und Paradigmen. Darüber hinaus setzt sich das Projekt zum Ziel auf der Basis der analytischen Arbeit des Projektes einen sprachvergleichenden Fragebogen zu erstellen, der der Forschungsgemeinschaft die systematische Erforschung von Kopulasätzen in weniger erforschten Sprachen ermöglicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien, Italien
 
 

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