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Nichtinvasive Untersuchung der Mechanismen der Unterdrückung des motorischen Systems durch Allgemeinanästhetika

Fachliche Zuordnung Anästhesiologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5281214
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Unterdrückung motorischer Reaktionen auf Schmerzreize ist eine zentrale Eigenschaft von Allgemeinanästhetika, deren Mechanismus jedoch bislang nur unzureichend bekannt ist. Im ersten Antragszeitraum konnten wir am Beispiel von Propofol und Sevofluran zeigen, dass verschiedene Anästhetika das motorische System des Menschen unterschiedlich beeinflussen. Im zweiten Antragszeitraum wurden diese Effekte anhand nichtinvasiver Untersuchungen am Menschen spezifischen Mechanismen und Wirkorten zugeordnet. Dabei ließ sich beobachten, dass die stark über GABA-erge Mechanismen wirkenden Substanzen Propofol und Sevofluran vornehmlich über präsynaptische Einflüsse die Erregbarkeit spinaler Motoneurone dämpfen, während Lachgas, welches kaum GABAerge Effekte hat, postsynaptisch wirkt. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sowohl Propofol als auch Sevofluran kleine Motoneurone sehr viel stärke hemmen als größere. Damit konnten die Ergebnisse von Laborversuchen an Zellkulturen oder Schnittpräparaten erstmalig am Menschen bestätigt werden und so eine Lücke zwischen der Grundlagenforschung und der Anwendung am Menschen geschlossen werden. Auf diesen Ergebnissen aufbauend können in Zukunft die Wirkungen von Anästhetika am Rückenmark exakter beschrieben werden und die ruhigstellende Wirkung besser verstanden werden. Die Ergebnisse sind zudem wichtig für ein besseres Verständnis der schmerzunterdrückenden Wirkung von Anästhetika.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Baars J, Dangel C, Herold K, Hadzidiakos D, Rehberg B Suppression of the Human Spinal H-reflex by Propofol: A Quantitative Analysis. Acta Anaesth Scand 2006; 50:193-200

  • Baars J, Dincklage F., Reiche J, Rehberg B: Propofol increases presynaptic inhibition of la afferents in the intact human spinal cord. Anesthesiology 2006; 104: 798-804

  • Baars J, Kaiisch D, Herold K, Hadzidiakos D, Rehberg B: The concentration-dependent suppression of Fwaves by sevoflurane does not predict immobility to painful stimuli in humans. Br. J. Anaesthesia 2005 Dec;95{6):789-97

  • Baars J, Tas S, Herold K, Hadzidiakos D, Rehberg B: The suppression of spinal F-waves by propofol does not predict immobility to painful stimuli in humans. Br.J.Anaesth. 2006; 96: 118-26

  • Baars JH, Benzke M, von Dincklage F, Reiche J, Schlattmann P, Rehberg B: Presynaptic and postsynaptic effects of the anesthetics sevoflurane and nitrous oxide in the human spinal cord. Anesthesiology 2007; 107: 553-62

  • J. H. Baars, M. Benzke, F. von Dincklage, J. Reiche, B. Rehberg: Sevofluran hemmt die über glycinerge Interneurone vermittelte reziproke la-lnhibition im Menschen. Anästhesiologie & Intensivmedizin 2007; (Abstract der Würzburger Arbeitstage der DGAI 2007)

  • J.H. Baars, F. von Dincktage, J. Reiche und B. Rehberg: Sevofluran hemmt die Depolarisation von la- Afferenzen beim Menschen über präsynaptische Mechanismen. Anästhesiologie & Intensivmedizin 2006; 8: 407 (Abstract der Würzburger Arbeitstage der DGAI 2006)

  • von Dincklage F, Benzke M, Rehberg B, Baars JH: Ethanol reduces motoneuronal excitability and increases presynaptic inhibition of la afferents in the human spinal cord. Brain Res. 2007; 1173: 78-83

  • von Dincklage F, Reiche J, Rehberg B, Baars JH: H-reflex depression by propofol and sevoflurane is dependent on stimulus intensity. Clin.Neurophysiol. 2006; 117: 2653-60

 
 

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