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Chromatographische Analyse der Proteinzusammensetzung von Misch- und Parotisspeichel sowie des Schmelzpellikels
Antragsteller
Professor Dr. Lutz Stößer (†)
Fachliche Zuordnung
Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5281498
Mit der beantragten Untersuchung soll der Hypothese nachgegangen werden, ob Unterschiede in der Zusammensetzung des Speichels einen Einfluß auf die Schmelzpellikel und deren Funktion ausüben. Selektiv adsorbierte Speichelproteine bilden auf der Zahnoberfläche einen Biofilm der die kariesauslösende Säurewirkung am Zahnschmelz beeinflußt aber auch den reparativen Remineralisationsprozeß. Bei der De- und Remineralisation spielen die sauren prolinreichen Proteine (PRPs), Statherin und einige Histatine aufgrund ihrer ungewöhnlich hohen Affinität zu Hydroxylapatit, eine bedeutende Rolle. Die Cystatine, die Muzine und a-Amylase kommen weiterhin in der Pellikel vor. Schließlich sind einige Pellikelproteine für die Adhäsion pathogener Bakterien an der Zahnoberfläche verantwortlich. Da jedes Individuum seinen spezifischen Speichel produziert, besitzt möglicherweise auch die Pellikel individualspezifische Eigenschaften. Mit einer chromatographischen Methode (HPLC) wurden als Vorarbeit Proteine und Proteinfamilien des Speichels quantifiziert (PRPx, Histatine, Cystatine, Statherin, a-Amylase). Massenspektrometrische Trennung und Identifizierung der Speichelproteine bilden einen Schwerpunkt des Projektes. Die Untersuchung ist an 150 Probanden einer Kariesrisikostudie geplant. Repräsentative Speichelproben dieser Probanden sollen zur Ausbildung von Invitro-Pellikel an Hydroxylapatit und In-vivo-Pellikel benutzt werden. Für die qualitative und quantitative Auswertung der Proteinprofile (Clusterung) ist eine Zusammenarbeit zwischen dem analytisch tätigen Chemiker und einem Biostatistiker erforderlich. Kenntnisse der Pellikeleigenschaften lassen Steuermechanismen der De- und Remineralisation und Inhibierung bzw. Verzögerung der Plaqueanhaftung an der Zahnoberfläche erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen