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Bildung und Herrschaft. Zur Verwissenschaftlichung politischer Führungsschichten im 17. Jahrhundert (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, 32). DRW-Verlag: Leinfelden-Echterdingen (Habilitationsschrift). Erscheint Herbst 2001
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Holtz
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5282366
Die Studie gibt Auskunft über den Grad der Professionalität der an Regierung und Verwaltung im 17. Jahrhundert beteiligten Personen. Die in den württembergischen Bibliotheken (fürstliche Bibliotheken, Bibliotheken des Oberrats und des Konsistoriums, Universitätsbibliothek, Privatbibliotheken der Räte) weit verbreiteten beamtentheoretischen Schriften gingen, wie die normativen Kanzleiordnungen, nicht von einem "Juristenmonopol" aus. Die Verwaltungspraxis in den württembergischen Zentralbehörden bestätigt dagegen den hohen Stellenwert des fachkundigen Juristen. Aus der Sicht des Landesherrn hatten Anwendungsbezug und Berufsorientierung des Studiums im Vordergrund zu stehen. Über die große Zahl der Dissertationen (1645) läßt sich das Lehrangebot der Tübinger Juristenfakultät greifen. Die Einbeziehung der Konsiliartätigkeit (fast 5ooo Konsilien) informiert über die Praxisorientierung der Juristenausbildung. Der Vergleich mit den juristischen Fakultäten des Alten Reiches ermöglicht die Einordnung des Lehrangebots. Als Konsequenz aus der Verwaltungspraxis entstand ein propädeutisches Lehrprogramm, das als vernünftige Adaption von traditionalen Bildungsinhalten an moderne Herausforderungen verstanden werden kann. Der Vergleich mit anderen Territorien des Alten Reiches zeigt kaum konfessionelle Unterschiede. Abschließend führen einige Biographien württembergischer Fürstendiener in die Lebenswelten dieser Elite ein.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen