Ciliaten im kiesig-sandigen hyporheischen Interstitial eines Tieflandstromes: Zur Abschätzung ihrer Funktion an den Stickstoff-Umsetzungen im bioturbierten Sediment

• Antragsteller: Dr. Ernst-Josef Cleven
• Fachliche Zuordnung: Evolution, Anthropologie
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5282919

In einer Fließwasserinne, durchströmt von Rheinwasser und eingerichtet mit Rheinsediment und seiner Besiedlung, sollen zum Zweck eines besseren Verständnisses der Ciliatenökologie in interstitiellen Lebensräumen die Abundanz/Biomasse benthischer Ciliaten, die Zusammensetzung ihrer Gemeinschaft sowie ihre räumliche Verteilung, insbesondere aber ihre Funktion an den Stickstoffumsetzungen des Sediments untersucht werden. Das Sediment wird von den Larven der Eintagsfliege Ephoron virgo bioturbiert, die in ihren u-förmigen Wohnröhren die oberen Zentimeter besiedeln. Durch den Bioturbationseinfluß der Insekten kommt es zu Änderungen der Redox-Bedingungen des Interstitials. Dies sollte sich im Vergleich zu nicht bioturbierten Sedimenten auf die Ciliatenbiozönose, ihre Verteilung resp. die sedimentären Umsatzprozesse und die Beteiligung der Protozoen daran auswirken. Bei den Untersuchungen werden Experimentalansätze mit natürlichem Sediment und natürlicher Besiedlung beprobt, mit einem Cocktail von Ciliatenkulturen angereichert und die Stickstoffumsetzung mittels spezifischer Mikrosonden (Ammonium-, Nitrit-, Nitratsonde) gemessen. Eine Möglichkeit der Beeinflussung sedimentärer Stickstoffumsetzungen durch Ciliaten, der Fraß nitrifizierender Bakterien, soll mittels moderner molekularbiologischer Verfahren erforscht werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen