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Sportliche Betätigung bei Frühgeborenen zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos und zur Verbesserung kognitiver Beeinträchtigungen (EXCELSIOR)
Antragsteller
Holger Burchert, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528348751
Weltweit kommen vierzehn Millionen neugeborene jährlich als Frühgeburt zur Welt und die Tendenz ist steigend. Früh geboren zu sein wurde als individueller Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität identifiziert. Abhängig von der Gestationsalter erhöht Frühgeburt das Risiko für Herzinsuffizienz 4- bis 17-fach. Darüber hinaus weisen die betroffenen einen eigenen kardiovaskulären und kognitiven Phänotyp auf. Der linke Ventrikel ist kürzer, kleiner im Durchmesser und hat dickere Wände. Die Auswurffraktion ist in Ruhe erhalten, jedoch reduziert bei Belastung und sinkt mit steigender Belastungsintensität. Erhöhter Blutdruck wurde ebenfalls berichtet, welcher im Zusammenhang mit einem erhöhtem antiangiogenen Status steht. Bezüglich der Kognition schneiden Frühgeborene 0.5 standardisierte Mittelwertdifferenzen schlechter in Aufgaben die Exekutivfunktion betreffend ab. Ausserdem wurde eine verminderte inhibitorische Kontrolle festgestellt. Allgemein ist bekannt, dass kardiovaskuläre- und kognitive- Funktion zusammenhängen. Eine geringer ventrikuläre Funktion kann die Durchblutung des Gehirns mindern, was die Entwicklung beeinträchtigt und die Neurodegeneration beschleunigt. Bezüglich frühgeborener Personen ist jedoch wenig über diesen Zusammenhang bekannt. Da der kardiovaskuläre- und kognitive Phänotyp bereits in der Kindheit apparent werden, könnte eine Früh Identifizierung der Betroffenen, sowie die Einleitung von Präventivmassnahmen, entscheidend sein. In Erwachsenen geht das Herz-Kreislauf-Risiko mit einer Verengung der retinalen Arteriolen einher, was assoziiert ist mit Hypertonie, Schlaganfall und Koronarer Herzkrankheit. Diese Assoziation wurde auch bei 6 Jahre alten Kindern mit geringem Geburtsgewicht und Frühgeburt gefunden. Diese Verengung lässt sich durch statische retinale Gefässanalyse messen (central retinal artery diameter = CRAE), was eine nichtinvasive Technik zur Untersuchung der Mikrozirkulation ist und sehr gut geeignet für Kinder ist. Es ist bekannt, dass sportliche Bewegung die kardiovaskuläre- und mikrovaskuläre Gesundheit verbessert, jedoch ist wenig über solche Interventionen bei Frühgeborenen bekannt. Mein Ziel ist diese Forschungslücke durch eine prospektive, monozentrische, parallelarmige, randomisierte, kontrollierte Studie mit Frühgeborenen Kindern zu schliessen. Diese heist EXerCise in prEmatureLy born preadoleScents to mItigate CardIOvascular Risk and improve cognitive function (EXCELSIOR). Fünfzig Probanden werden 1:1 zu einer 10-wöchtigen multimodalem Zirkeltraining, oder einer Kontrollgruppe randomisiert. Ziel ist die Verbesserung von mikro- und makrozirkulatorischen Biomarkern. Der Primäre Endpunkt ist die CRAE als mikrovaskulärer-, und die Pulswellengeschwindigkeit, als makrovaskulärer Biomarker.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Schweiz
Gastgeber
Professor Dr. Henner Hanssen