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Drei methodische Probleme in der Gedächtniswissenschaft

Antragsteller David Colaco, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528370787
 
Das vorgeschlagene Projekt adressiert die philosophischen Dimensionen aktueller Kontroversen in der Gedächtniswissenschaft, die die Psychologie des Gedächtnisses mit seiner physikalischen Grundlage verbindet. Die Gedächtniswissenschaft befindet sich in einem aufregenden Zustand des Wandels, der aus einer Reihe provokanter Studien und Rückschlägen im vorherrschenden Paradigma resultiert. Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, drei verwandte Probleme zu lösen, die zu diesem Zustand des Wandels beitragen. Erstens, welche relevanten Phänomene lassen sich nachweisen? Dies ist ein Demonstrationsproblem. Zweitens, wo kann die physikalische Grundlage des Gedächtnisses lokalisiert werden? Das ist ein Lokalisierungsproblem. Drittens, nach welchen Kriterien kann Erinnerung von Nicht-Erinnerung unterschieden werden? Das ist ein Abgrenzungsproblem. Zusammengenommen legen diese bisher ungelösten Probleme nahe, dass das Gedächtnis von intuitiven, wissenschaftlichen und philosophischen Vorstellungen abweichen könnte. Damit stellen diese Probleme weithin akzeptierte Verpflichtungen und paradigmatische Erfolgsgeschichten in den Kognitions- und Neurowissenschaften in Frage, da die wissenschaftliche Erforschung des Geistes und des Gehirns lange Zeit von Erkenntnissen über das Gedächtnis geleitet wurde. Im Kern sind diese Probleme Manifestationen Wissenschaftstheorie Themen. Sie betreffen jeweils eine Dimension dessen, wie die Objekte wissenschaftlicher Untersuchung bestimmt werden. Aus diesem Grund vertritt das vorgeschlagene Projekt den Standpunkt, dass die Lösung dieser Probleme und damit die Beilegung dieser Kontroversen durch eine philosophische Analyse der Gedächtniswissenschaft und ihres aktuellen Stands der Entwicklung vorangetrieben werden kann. Dieses Projekt wird jedoch mehr tun, als nur bestehende Kontroversen in der Gedächtniswissenschaft beizulegen. Diese Ergebnisse werden auch neue Einblicke in klassische Probleme der Wissenschaftstheorie liefern. Darüber hinaus werden diese Erkenntnisse eine feste Grundlage in den Realitäten der wissenschaftlichen Praxis, ihrer Geschichte und ihrer Zukunft haben. Diese Einsichten dienen als Grundlage für fundierte naturalistische philosophische Berichte, die das Gedächtnis ansprechen, einschließlich in Erkenntnistheorie, persönlicher Identität und Ethik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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