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Frühe Geschichte der usul al-fiqh - Entstehung einer Wissenschaft

Antragsteller Dr. Benjamin Jokisch
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5284101
 
Bereits im Zwischenbericht wurde deutlich gemacht, dass die frühe usul-Geschichte in direktem Zusammenhang mit der Kodifizierung des islamischen Reichsrechts steht. Motiv und Teile des Inhalts der usul al-fiqh erklären sich primär aus der umfassenden Rezeption und Verarbeitung byzantinisch-römischen Rechts, das Ende des 8. Jahrhunderts den Muslimen als ein religiöses Recht präsentiert wurde. Dies ist aber, wie sich im Zuge der Untersuchung immer klarer herausstellte, nur die halbe Wahrheit. Die Muslime rezipierten nicht nur eine griechische Version der Digesten und später das aristotelische Organon, sondern auch alle politisch-theologischen Konzepte, die den übergeordneten Rahmen für diese Entwicklung bildeten. Der Kontext, in dem die usul-Wissenschaft entstand, ist nicht islamisch, sondern byzantinisch-islamisch. Seit den frühesten Anfängen bestand ein außerordentlich reges Wechselwirkungsverhältnis zwischen Byzanz und dem Islam, das entscheidend für die Herausbildung des islamischen Staatswesens, der islamischen Theologie und des islamischen Rechts war. Nach einer kurzen Übersicht über die im Zwischenbericht dargelegten Thesen soll das besagte Wechselwirkungsverhältnis und dessen Relevanz für die Entstehung und frühe Entwicklung der usul-Wissenschaft etwas näher erörtert werden. Dabei sei angemerkt, dass die hier entwickelten Thesen nicht nur für die spezielle Thematik der usul-Geschichte, sondern für die gesamte Islamwissenschaft und sogar angrenzende Disziplinen von größter Bedeutung sein dürften.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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