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Der Effekt der herbeigeführten Ganzkörperkühlung bei asphyktischen Neugeborenen auf das entwicklungsneurologische Ergebnis im Alter von 18-21 Monaten

Antragsteller Professor Dr. Rainer Muche, Ph.D., seit 3/2005
Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2001 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5284984
 
Sauerstoffmangel unter der Geburt (Asphyxie) führt beim Neugeborenen häufig zu einer schweren Schädigung des zentralen Nervensystems mit lebenslangen Folgen einer motorischen, kognitiven und geistigen Behinderung. Eine wirksame Therapie ist nicht bekannt bzw. nicht einsetzbar. Eine Abkühlung des Körpers und des Gehirnes asphyktischer Tiere um 3-6 Crad für Stunden bis Tage erzielte eine nachhaltige neuroprotektive Wirkung, selbst dann, wenn die Abkühlung erst nach dem Sauerstoffmangel induziert wurde. Dieser neuroprotektiver Effekt ist in den Tierexperimenten vor allem für die Ganzkörperkühlung, mittels welcher auch die tiefen Gehirnregionen gekühlt werden, nachgewiesen. Unsere 2001 begonnene Studie prüft die Hypothese, dass eine Absenkung der Körpertemperatur innerhalb von 6 Stunden nach der Geburt auf 33-34 Crad für drei Tage bei asphyktischen Neugeborenen zu einem größeren Anteil Überlebender ohne neurologische Behinderung im Alter zwischen 18-21 Monaten führt als bei ungekühlten Neugeborenen. Eine Verringerung entwicklungsneurologischer Behinderungen asphyktischer Neugeborener durch Ganzkörperkühlung wäre von großer gesundheitspolitischer Bedeutung. Die Studie wurde 2001 begonnen, läuft derzeit in Deutschland, Frankreich, Belgien und anderen Ländern in insgesamt 34 Kliniken. Bisher konnten in 21 Zentren insgesamt 90 Kinder in die Studie augenommen und randomisiert werden, dass sind 60% der geplanten Fallzahl von 150 Kindern. Bentragt wird die Fortführung der Studie. Bisher wurden Kinder mit moderater und schwerer Asphyxie in die Studie aufgenommen. Der Anteil Kinder mit mäßiger Asphyxie ist allerdings geringer als erwartet. Nach Beginn der Studie sind Hinweise entstanden, dass Kinder mit eher leichter Asphyxie mehr von der Hypothermie profitieren als Kinder mit schwerer Asphyxie. Deshalb - und um das Rekrutierungstempo zu erhöhen - soll die Studie nun auch auf Kinder mit milder Asphyxie ausgedehnt werden. Das gefährdet die Aussagekraft der bisherigen Studie nicht, weil die bisherigen beiden Schichten "schwerer Asphyxie" und "moderater Asphyxie" unverändert bleiben und nur durch eine dritte Schicht "milde Asphyxie" ergänzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Beteiligte Person Professor Dr. Georg Simbruner
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Wilhelm Gaus, bis 3/2005
 
 

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