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Schritte bei der Bildung von Polymerkristallen

Fachliche Zuordnung Präparative und Physikalische Chemie von Polymeren
Förderung Förderung von 2001 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5285646
 
Das herkömmliche Erklärungsmodell vom Ablauf der Polymerkristallisation ist durch neue experimentelle Befunde grundsätzlich in Frage gestellt. Alles deutet darauf hin, daß das Wachsen von Polymerkristallen in der Schmelze nicht durch eine direkte Anlagerung von Kettensequenzen an die laterale Oberfläche erfolgt, sondern daß hierbei ein mehrstufiger Prozeß durchlaufen wird. Die Beobachtungen vermitteln uns den Eindruck, daß die Ketten in der isotropen Schmelze zuerst an eine mesomorphe Schicht angelagert werden, welche sich spontan verdickt und sich beim Erreichen einer kritischen Dicke durch einen Übergang in eine granular-kristalline Schicht verfestigt. Aus der granular-kristallinen Schicht bildet sich im letzten Schritt durch innere Ordnungsprozesse der bekannte homogene Schichtkristall. Der Modellvorschlag bedarf jetzt einer gründlichen Überprüfung. Notwendig ist eine Verbreiterung der Erkenntnisbasis durch Ausdehnung der Untersuchungen auf weitere Polymere einschließlich binärer Systeme mit niedermolekularen und nicht kristallisationsfähigen polymeren Komponenten, Fraktionen mit unterschiedlichem Molekulargewicht, sowie die Kristallisation bei tiefen Temperaturen aus dem glasigen Zustand heraus. Hinzutreten werden weitere experimentelle Zugänge zum Problem, wie Kristallisation im Temperaturgradienten, Einsatz der temperaturmodulierten dynamischen Kalorimetrie, die Nutzung der Kraftmikroskopie auch bei erhöhter Temperatur, und die simultane Aufnahme von Röntgenkleinwinkel- und Weitwinkel-Streukurven.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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