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Sakrale Dynamiken: die Rolle von Körper und Raum in der religiösen Kunst und Architektur des byzantinischen Mittelalters

Antragstellerin Dr. Lara Frentrop
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 528631191
 
Der Körper ist wichtig. Er definiert Identität und das Selbst innerhalb kultureller, sozialer, politischer, und wirtschaftlicher Kontexte. Wir erfahren die Welt durch den Körper und ordnen unser Wissen über sie durch ihn ein. Dennoch gibt es keine umfassende und tiefgehende Studie darüber, wie die Interaktion des Körpers mit Raum und Kunst diese Dinge im mittelalterlichen byzantinischen Reich bewirkte. Während des gesamten byzantinischen Mittelalters wurden im byzantinischen Reich und seinem kulturellen Umfeld Objekte, Bilder und Gebäude produziert, die den Betrachter zur körperlichen Auseinandersetzung aufforderten. Die Interaktionen zwischen Kunst, Körper und Raum reichten von der Bewegung durch und um Gebäude, wodurch sich auch die Beziehung des Betrachters zu den darin enthaltenen Bildern veränderte, bis hin zum Öffnen und Schließen von Scharnierfächern in Andachtsgegenständen. Dieses Projekt untersucht Werke der mittelalterlichen byzantinischen religiösen Kunst und Architektur, bestehend aus einem einführenden Objekts und drei Fallstudien - Gebäude mit Inschriften, Monumentalbilder und Reliquienschreine - im Hinblick auf ihre Interaktion mit dem Betrachter durch verkörperte Erfahrung, durch die Bewegung des Körpers des Betrachters und durch die Handhabung von Objekten. Daraus ergeben sich beispiellose Einblicke in die Art und Weise, in der byzantinische religiöse Gebäude, Bilder und Objekte auf einen Betrachter und Benutzer angewiesen waren, um ihre Bedeutung zu erzeugen und zu entfalten, und wie sie ihrerseits dazu beitrugen, die Identität des Betrachters zu definieren. Die Ergebnisse werden sich auf die Disziplin der Kunstgeschichte auswirken, aber auch auf die Disziplinen der Geschichte, Anthropologie, Soziologie und Archäologie. Das Projekt wird am Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) der Universität Heidelberg angesiedelt sein. Die Universitätsbibliothek verfügt mit ihrem Sammelschwerpunkt "Europäische Kunstgeschichte bis 1945 und Allgemeine Kunstwissenschaft" über hervorragende Forschungsressourcen. Dazu bietet die Universität eine der bedeutendsten Literatursammlungen zur byzantinischen Kunst und Kultur, ergänzt durch eine der wenigen Abteilungen für Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte in Deutschland. Die Bibliothek des IEK verfügt über weitere wichtige Ressourcen. Zusammengenommen sind die Universität Heidelberg und das IEK die bestausgestatteten Institutionen in Deutschland für die Erforschung der mittelalterlichen Kunstgeschichte aller Geographien. Bestehende Forschungsschwerpunkte am IEK ergänzen diese Studie in ihrer Methodik und Zielsetzung, insbesondere die Arbeiten von Prof. Rebecca Müller zur mittelalterlichen materiellen Kultur und die Ergebnisse des Sonderforschungsbereichs "Materiale Textkulturen". Dieser hat wichtige Kompetenzen, Ressourcen und Strukturen geschaffen. Aufgrund existierender Ressourcen und Expertise ist Heidelberg das ideale Umfeld für dieses Projekt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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