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Vergleich der politischen Öffentlichkeit in China und Deutschland nach 1919 - zu einem globalen Verständnis der Krise nach dem Ersten Weltkrieg
Antragsteller
Professor Dr. Dominic Sachsenmaier
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5288644
Die Arbeit hat das Ziel, anhand einer vergleichenden Betrachtung Deutschlands und Chinas den globalen Charakter der politischen und intellektuellen Krise nach 1918 mit ihren kultur- und gesellschafts-spezifischen Manifestationen und Verarbeitungen aufzuzeigen. In keinem Land konnte über die innenpolitische Lage mehr ohne Blick auf das Weltsystem debattiert werden. Internationale Gestaltungsansätze wie der Liberalismus oder der Sozialismus stellten globale Optionen dar, doch waren auch konservative Gegenreaktionen weltweit verbreitet. Nach unvollständigen Revolutionen und der Enttäuschung von Versailles war in Deutschland und China das Ringen um Tradition und Moderne, um die Beziehung zwischen Nation und "Welt" besonders intensiv. Vor allem das studentische Milieu als Brennpunkt verschiedener Lager beider Länder sollen in drei verschiedenen Fragekomplexen miteinander verglichen werden. Zu betrachten sind erstens die Inhalte der politischen Debatten, zweitens die sozialen Schichten und Milieus in ihren wechselseitigen Beziehungen, und drittens die Entwicklung der Foren der politischen Öffentlichkeit im Übergang zur Massenpolitik. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf dem Zeitraum von 1919 bis 1923.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Auslandsstipendien